Rheinpfalz Tehalit setzt auf die vernetzte Zukunft

Das andauernde Frühlingswetter hat auch bei der Tehalit GmbH die Stimmung gehoben: Das erste Quartal verlief für den Hersteller von Kabelinstallationssystemen deutlich besser als das im Vorjahr. Und trotz gesunkenen Umsatzes im Jahr 2013 hat der größte produzierende Arbeitgeber im Landkreis am Standort Heltersberg nun kräftig investiert.

Schon bei der Parkplatzsuche wird klar: Bei der Tehalit GmbH tut sich was. Doch es sind nicht nur die Mitarbeiter-Parkplätze, die zurzeit saniert werden. Auch Gebäude sind renoviert, Lichtkuppel eingebaut, Fassaden erneuert und Büros umgestaltet, neue Maschinen angeschafft worden. Dass Tehalit Marktführer sei, müsse schließlich auch der Standort widerspiegeln, findet der Standortverantwortliche Kay Schmidt. Entsprechend hat die Hager-Tochter 2013 mehr als üblich investiert: Über neun Millionen Euro flossen in den Standort Heltersberg, davon etwa ein Drittel in die Infrastruktur, der andere Teil in Maschinen und Technik. Bis Mai sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Mit dem „Frühjahrsputz“ einher geht eine bessere Stimmung: Nach einem „anspruchsvollen Jahr“ 2013 mit einem langem Winter, teilweise schwierigen Märkten und einem Umsatzrückgang auf 167 (2012: 175) Millionen Euro ist Tehalit nun besser ins neue Jahr gestartet. Das erste Quartal 2014 sei gut verlaufen, stellt Geschäftsführer Ralf Swoboda fest, die Auftragslage sei gut. Nach den ersten Monaten lägen sie bereits etwa vier Prozent über dem Vorjahresumsatz – dieses Jahr macht die Witterung im Baugeschäft offenbar wieder gut, was sie voriges Jahr verhindert hat. Für die stabil gebliebene Belegschaft – 525 Stammmitarbeiter (inklusive 31 Auszubildende) plus 37 Leiharbeiter und etwa 100 Beschäftigte beim Hager-Tehalit-Vertrieb – bedeutet das jetzt auch: Die bis Ende 2013 aufgelaufenen negativen Zeitkonten werden nun abgebaut. Die Zeitkonten umfassen derzeit eine Spannweite zwischen plus 25 und minus 80 Stunden und sollen dazu beitragen, dass Auftragsschwankungen flexibel aufgefangen werden können – ein Instrument ihres „Werkzeugkastens“, wie Jörg Sick sagt, Personalleiter für die deutschen Hager-Produktionsgesellschaften. An Themen wie Zeitkonten, Arbeitszeitmodellen und mehr werde ständig gearbeitet, betont er. Doch nicht nur daran wird gearbeitet. Denn neben dem „Frühjahrsputz“ beim Bestand hat das Unternehmen weiterhin seine Innovationskraft im Blick. So wird in den kommenden Wochen auf dem Gelände ein neues Anwendungszentrum eröffnet, das vor allem für Planer und Architekten im (Bau-)Projektgeschäft gedacht ist – dessen Anteil am gesamten Geschäft wolle man erhöhen, sagt Kay Schmidt. Den Hauptumsatz macht der Hersteller von Kabelinstallationssystemen bisher mit dem Verkauf einzelner Produkte für die Stromführung. Interessant für Tehalit sind allerdings auch die Verknüpfungsmöglichkeiten, wie Swoboda verdeutlicht – letztlich also eine komplett aufeinander abgestimmte Führung der Stromversorgung im Gebäude. Was auf welche Weise miteinander verbunden werden kann, soll auch getestet werden in einem Wohnhaus, das zum bewohnbaren „Labor“ umgebaut wird. Dazu erwirbt das Unternehmen gerade eines der beiden auf dem Gelände verbliebenen Privathäuser aus dem Besitz der Gründerfamilie Theysohn. Dieses Haus soll als Gästehaus und gleichzeitig für Messungen und zum Experimentieren vor allem bei regenerativer Energie dienen. Auch die Versorgung des Elektroautos soll eingebunden werden – eine Antriebsart, die für Swoboda aber nur Sinn macht, wenn dieses Vehikel auch „mit der Sonne“ fährt. Das Geschäftsfeld Elektromobilität wächst – auch getrieben durch neue Elektromodelle der Automobilhersteller. 2013 haben die damit beschäftigten 20 Mitarbeiter in Heltersberg etwa 2000 Stromladesäulen für den Wohn- und Firmenbereich hergestellt, 2014 rechnet Swoboda mit der doppelten Menge. (tre)

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