Rheinpfalz Tödlich endende Suche nach Brutstätte
Während der Waldkauz trotz seines etwas unheimlichen Rufes „Huuuu-hu-huuu“ harmlos ist, sind oben offene Schornsteine für ihn selbst ganz und gar nicht harmlos. Sie stellen eine tödliche Gefahr für den Vogel dar. Tierschützer Kurt Wilhelm hat gerade erst wieder ein Waldkauzpärchen, das in einem Schornstein in Krickenbach gefangen war, aufgepäppelt.
Ungeschützte Kaminrohre sind eine Gefahr für den bis zu 40 Zentimeter großen Nachtschwärmer, weiß Wilhelm. Auf der Suche nach einer geeigneten Bruthöhle gerate der Waldkauz immer wieder in eine solche Einbahnstraße. Die etwa 600 Gramm schwere Eule mit einer Flügelspannweite von gut einem Meter kommt die glatten Rohre nicht mehr hoch. Die aus Backsteinen gemauerten Schlote früherer Tage bieten zumindest eine Chance, wieder hochklettern zu können – zumindest solange keiner das Feuer schürt. Heute droht der Tod durch Verhungern oder Verbrennen unweigerlich. Gerade hat Vogelschützer Wilhelm ein ziemlich verrußtes und ausgehungertes Waldkauzpärchen aufgepäppelt und in die Freiheit zurück gelassen. Die Tiere waren in Krickenbach in einem Schornstein nach unten gerutscht. Der Hausbesitzer entdeckte sie im Kamin und brachte sie zu Wilhelms privater Vogelauffangstation. „Seit ich mich um kranke Vögel kümmere, sind mir bestimmt schon über 30 Waldkäuze gebracht worden, die alle in Schornsteinen bis nach unten gefallen waren“, appelliert der Vogelschützer an alle Hausbesitzer mit unbedeckten Schornsteinen, Abhilfe mit einfachen Volierengittern zu schaffen. Die Gefahr bestehe vor allem in Waldnähe, dem Lebensraum des Waldkauzes. Der Höhlenbrüter sei jetzt bereits in der Balz und damit auf der Suche nach Höhlen. Die beiden geretteten Eulenvögel hatten sich in Krickenbach dummerweise einen Schornstein als Nisthöhle ausgeguckt. Sie hatten Glück und haben nun eine zweite Chance bekommen. (thea)