Rheinpfalz Steinemann erinnert an große Zeit einer Alsenzer Industrie

Otmar Schrick (oben) und Günter Müller legen sich beim Aufstellen des Steinemanns ordentlich ins Zeug.
Otmar Schrick (oben) und Günter Müller legen sich beim Aufstellen des Steinemanns ordentlich ins Zeug.

Der Deutsche Sandsteinpark in Alsenz ist um eine Attraktion reicher: Dieser Tage wurde der neue „Steine-mann“ fertig gemauert und aufgebaut. Er wird künftig in der Uferstraße die Gäste des Parks begrüßen.

Schon seit mehr als zehn Jahren geistert die Idee einer menschenähnlichen Steinfigur, eines „Steinemannes“, im Kopf von Günter Müller, einem langjährigen Vorstandsmitglied des Historischen Vereins der Nordpfalz, herum. Sie entstand bei einem Urlaub in Südtirol, wo Müller eine ähnliche Figur, die aber viel größer und aus anderem Material war, gesehen hatte. „Das wäre auch was für uns in Alsenz, aber es muss alles aus Sandstein sein“, dachte sich der 81-jährige frühere Ingenieur. Aber es dauerte noch einige Jahre bis zur Umsetzung. Die passenden Sandsteine zu finden, war gar nicht so einfach. Die Stunde schlug 2015 beim Bau der dritten Spur der B 420 zwischen Hochstätten und Fürfeld. Das dort tätige Bauunternehmen Otto Jung aus Sien beförderte beim Baggern viele Sandsteine an die Oberfläche. Sie wurden vor dem ehemaligen Militärgelände auf der Fürfelder Höhe auf einem Acker abgelagert. Das Bauunternehmen Jung gab Günter Müller sofort die Erlaubnis, sich für seinen Steinemann die fraglichen Sandsteine auf der Baustelle auszusuchen, worüber der Alsenzer „überglücklich“ war. „Eine ganze Woche lang bin ich auf und zwischen den Steinen herumgeturnt und habe dann die für uns in Frage kommenden Sandsteine ausgesucht und markiert“, erzählt er. Beim Transport war die Firma dann auch noch behilflich: Da ja jeden Tag nach Sien zum Firmensitz heimgefahren werden musste, wurden dank der Unterstützung von Bauleiter Kurt Günter Ripp die Steine kurzerhand nach Alsenz mitgenommen. Für das Aufladen wurde ein 45-Tonnen-Fahrzeug benötigt, so schwer waren die ausgesuchten Kaventsmänner. Günter Müller machte sich an eine Konstruktionszeichnung. Den amtlichen Segen hat der Plan dann auch vom Bauamt der Kreisverwaltung erhalten, nachdem Werner Dietz aus Rockenhausen die notwendigen Statikberechnungen gemacht hatte. Zuvor wurde mit dem Alsenzer Gemeinderat und Ortsbürgermeister Klaus Zepp die Sache abgestimmt und bei einer Besichtigung der Standort festgelegt. Bei der Errichtung in den vergangenen zwei Wochen hatte Müller dann erfahrene Mithelfer: zum einen den Ortsbeigeordneten und Landwirt Klaus Landfried, der das Fundament aushob, zum anderen den kurzem in den Ruhestand getretenen Baupolier Otmar Schrick. „Ohne seine enorme fachliche Kompetenz und seine Tatkraft hätten wir das so schnell nicht umsetzen können“, ist Müller überzeugt. Deshalb bezeichnet er ihn auch als den „eigentlichen Bauchef“ und sich selbst als dessen Helfer. Anstrengend war die Arbeit außerdem noch: „Ich war während der Bauphase jeden Abend richtig fertig und bin nur noch ins Bett gefallen und habe durchgeschlafen bis zum Morgen“, sagt der 81-Jährige und lacht. Aber jetzt, nachdem der Steinemann richtig steht, hat Müller alle Anstrengungen schnell wieder vergessen, und er ist äußerst stolz, dass sein Wunschprojekt in Alsenz Realität wurde.

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