Rheinpfalz Stadtrat für Strom zu fixem Preis

Auch nach der Umrüstung auf LED-Straßenlampen bezieht die Stadt ihren Strom von den Pfalzwerken. Der Stadtrat entschied sich für einen Fixpreis und ermächtigte den Bürgermeister oder den ersten Beigeordneten, bis zum Monatsende den Strombeschaffungsvertrag abzuschließen.

Thomas Schmittner aus Clausen, beruflich mit dem Thema Strom in einem Großbetrieb befasst, informierte den Stadtrat über Wahlmöglichkeiten zwischen Fixtarifen und Standardverträgen. Zwar räumte er allen Modellen Vorzüge ein, riet aber dazu, zu einem günstigen Zeitpunkt einen langfristigen Vertrag mit einem Fixpreis zu unterzeichnen, um Preisschwankungen zu vermeiden. Für das nun bevorzugte Modell müssten sich – Münchweiler mit eignen Werken ausgenommen – alle fünf Ortsgemeinden im Verbandsgebiet entscheiden. Durch die gemeinsame Umstellung könnten Mittel frei werden, die zum Beispiel die Basis für einen gemeinsamen Maschinenpark bereiten könnten. Aktuell, so Schmittner, sei der Strompreis „am Boden“, was gegen den Standardvertrag spreche. Strom sei als Rohstoff zu verstehen, der Preis unterliege denselben Gesetzmäßigkeiten wie andere Energien. Erfahrungsgemäß folge nach einem Tief ein neues Hoch. Die Pfalzwerke hielten mit anderen Anbietern Schritt. Sie bieten den Service vor Ort; das finanzielle Risiko, schlechter abzuschneiden, liege allenfalls bei „ein paar Euro“, so Schmittner. Peter Pfundstein (FWG) bezweifelte die laut Schmittners Ausführungen „hohen fixen Anteile“ am Strompreis. Er verwies beispielsweise auf den Einfluss von Windkraft und mögliche Schwankungen und wünschte die gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibung. Die Luft für weitere Preissenkungen sei sehr dünn, erwiderte Schmittner. Bürgermeister Wilhelm Matheis hob das soziale Engagement der Pfalzwerke hervor, der Beigeordnete Wolfgang Denzer nannte die Pfalzwerke einen zuverlässigen Partner. Ralf Lehmann (Grüne) stellte den Aspekt des Sparens in den Vordergrund.Peter Pfundstein beharrte dennoch auf einer Ausschreibung. Er stellte den Antrag, mindestens fünf Angebote von „seriösen Anbietern“ einzuholen. Eine Ausschreibung sei zwar empfehlenswert gewesen, meinte dazu die Beigeordnete Ulrike Kahl-Jordan, aber die Zeit reiche dafür nun nicht mehr aus. Für einen Anbieterwechsel blieben nur noch drei Wochen. In Anbetracht der erforderlichen Anmeldung sei diese Spanne zu knapp bemessen. Insgesamt überzeugten die Vorzüge des neuen Strombeschaffungsvertrags den Rat. Es gab 16 Ja- bei drei FWG-Nein-Stimmen. Im Vergleich mit dem noch gültigen Vertrag bringe die neue Vereinbarung eine Einsparung von 26.000 Euro, war im Rat zu hören. (ns)

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