Lokalsport Südpfalz Squash: Germersheimer schreiben Geschichte – Domizil verloren, in Regionalliga gewonnen

Prost! Anders Kroscky (links) mit Teamkapitän Fritz Bus.
Prost! Anders Kroscky (links) mit Teamkapitän Fritz Bus.

Aus, aus, ist das Spiel aus? Eben hatten sie in der Squash- und Fitnessinsel noch trainiert, dann hatten die Squasher, die ihr Domizil im Vereinsnamen SFI Boasters Germersheim anzeigten, kein Zuhause mehr. Das Center wurde im August 2019 geschlossen. So erzählt es Anders Kroscky. Im März 2020 kam der Lockdown dazu. Aber die SFI Boasters gibt es noch, sie könnten als Meister der Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar gar in der Bundesliga antreten.

Kroscky hatte zu seinen Frankenthaler Zeiten in der 2. Liga gespielt. Die gibt es nicht mehr. Und die Fitnessinsel? Wer die Telefonnummer wählt, hört: Sie ist ungültig.

Die Squashspieler zogen um. Ihre Heimspiele trugen sie im Top Fit Reilingen auf der anderen Rheinseite aus. Oder sie firmierten beim Ligakonkurrenten SC Rhein-Neckar in Frankenthal als Gastgeber. Das lief ziemlich gut, nachdem die Meisterschaft mit einem 0:4 gegen Mainz begonnen hatte. Am 25. Januar fuhren die Germersheimer gegen Worms II und Rhein-Neckar den achten und neunten Saisonsieg ein. Am 29. Februar waren sie spielfrei. Dann kam Corona.

Mit dem besten Durchschnitt

„Unglaublich, aber wahr! Nachdem die laufende Saison leider abgebrochen werden musste, sind die SFI Boasters tatsächlich Regionalliga-Meister“, teilte André Guldi mit. „Da leider die letzten beiden Spieltage nicht mehr gespielt werden konnten, wurde die Liga mit einer Durchschnittspunktzahl gewertet.“ Erster mit neun Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen: Germersheim mit Anders Kroscky (7:5), dem Ranglistensiebten des Verbandes, Laurent Reitzer (9:3), Fritz Bus (7:7), Luke Tilden (11:3) und Joachim Kuhn (3:1 Siege).

In die Bundesliga Süd, mit Worms, Güdingen, Königsbrunn, Waiblingen, Karlsruhe, Frankfurt, Kempten, wollen die Germersheimer nicht. „Da fehlen einfach die Geldmittel“, sagt der promovierte Chemiker Kroscky (39) aus Schifferstadt, der seit rund zehn Jahren wieder für Germersheim spielt. Die Mannschaft hat sich verändert. Tilden habe in Germersheim studiert und in den 1990ern hier gespielt, er komme aus Straßburg und habe Reitzer mitgebracht, so Kroscky über die wenig bekannten Namen.

Noch mehr zusammengewachsen

„Ein tolles Gefühl, nach so vielen schwierigen Jahren mal wieder ganz oben zu stehen. Der Erfolg ist auch ein Erfolg für den ganzen Verein, der noch mehr zusammengewachsen ist durch die schwierige Centersituation in Germersheim“, so Guldi. Wermutstropfen: Die zweite Mannschaft, mit Alexander Kurth-Barbier, Henning Thiel, Hans Dieter Körner, Annika van Zwoll, Bernhard Helmling, Jürgen Schmitt und ihm, ist aus der Oberliga abgestiegen, in der Bornheim den sechsten Platz erreichte.

Wie geht es weiter? Die Runde beginne wohl im Oktober, weiß Kroscky. Schwierigkeit: Manche Squash-Center hätten noch gar nicht geöffnet, andere hätten unterschiedliche Corona-Regeln. Die Vereine seien daran gebunden, was die Center-Besitzer sagen. Die Germersheimer könnten in Reilingen, Lingenfeld (ebenfalls Top Fit) und Bornheim spielen.

x