Rheinpfalz Spiez, Berlin und vielleicht zum WM-Endspiel nach Rio

Eine Reise in die Vergangenheit unternahm vor kurzem Horst Eckel. Der Fußball-Weltmeister von 1954 und Spieler des 1. FC Kaiserslautern fuhr in die Schweiz. Dorthin also, wo er seinen größten sportlichen Erfolg feierte.

Im Land der Eidgenossen und der Eigernordwand besuchte er die Orte, die für immer mit der WM und dem Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verknüpft sind und zum Mythos der nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg entstandenen Bundesrepublik gehören. Der Benjamin der deutschen WM-Elf, der mittlerweile die 80 Jahre überschritten hat, war auf der Suche nach der vergangenen Zeit. „Die Erinnerungen sind wieder lebendig geworden“, erzählt Horst Eckel und zeigt sich besonders beeindruckt vom Wiedersehen mit Spiez. In diesem Ort am Thuner See hatte die deutsche Mannschaft mit ihrem Trainerguru Sepp Herberger im Hotel Belvedere Quartier bezogen. Dort war sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen. Später wurde dann ehrfurchtsvoll vom „Geist von Spiez“ gesprochen. Die begeisterte deutsche Elf vollbrachte dann im Endspiel gegen Ungarn das weltberühmte „Wunder von Bern“. „Diese Zeit in Spiez war sehr wichtig für uns“, sagt Eckel, der bei seinem zweiten Besuch in Spiez nach 1954 den Eindruck hatte, dass sich seit den WM-Tagen in dem gemütlichen Schweizer Ort kaum etwas verändert habe. Reisen nimmt viel Zeit im Leben des 54er-Weltmeisters ein, der einen immer noch dicht gefüllten Terminkalender hat. Auch am Samstag war Horst Eckel auf großer Tour. Er fuhr von seinem Heimatort Vogelbach im Landkreis Kaiserslautern nach Frankfurt am Main, stieg dort ins Flugzeug und flog nach Berlin fliegen, wo er am Abend im Olympiastadion das Pokalendspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund sah. Vor dem Spiel traf er Bundespräsident Joachim Gauck. Der Fußball hält den rüstigen Senior von Kindesbeinen an in Schwung. Ob er aber im Sommer über den Atlantik nach Brasilien zur Fußball-WM jettet, das weiß Horst Eckel noch nicht. Natürlich zählt für ihn die deutsche Mannschaft zu den Favoriten des Turniers. „Im Fußball ist alles möglich“, sagt Horst Eckel. Und so ist es durchaus möglich, dass der Weltmeister von 1954 am 13. Juli in Rio de Janeiro im WM-Stadion sitzt und die deutsche Nationalelf im Finale anfeuert. (pkn)

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