Rheinpfalz Spielend lernen

Sechs Kindergärten aus dem Landkreis Südwestpfalz wurden jetzt in das deutsch-französische Netzwerk „Écoles Maternelles Elysée 2020 Kindertageseinrichtungen“ aufgenommen. An ihnen wird den Zwei- bis Sechsjährigen die französische Sprache und die Kultur des Nachbarlandes in kindgerechter Art näher gebracht.

Zum Teil bereits seit vielen Jahren setzen die sechs Kindergärten auf das bilinguale Lernen. Heraus ragt der deutsch-französische Kindergarten in Liederschiedt, der vor diesem Hintergrund gegründet worden war und in dem französische und deutsche Kinder gemeinsam betreut werden. Nach Anlaufschwierigkeiten werden die Kindern dort in zweisprachigen Gruppen von zweisprachigen Erziehern betreut, so dass die Kinder intensiv mit der Sprache des Nachbarn in Kontakt kommen. In den anderen fünf Einrichtungen, die dem Netzwerk angehören, sorgen französische Muttersprachler dafür, dass die Kindergartenkinder spielerisch einen kleinen französischen Grundwortschaft erlernen. In das Netzwerk wurden jetzt der katholische Kindergarten St. Hedwig in Hauenstein, der Kindergarten St. Franziskus in Dahn, die Gemeindekindergärten in Kröppen und Vinningen sowie der städtische Kindergarten in Rodalben-Neuhof aufgenommen. Mit teils unterschiedlichen pädagogischen Konzepten bemühen sich die Einrichtungen, den Kindern den Gedanken, der hinter dem Netzwerk steckt, näher zu bringen. Das bis zum Jahr 2020 angelegte Programm, das der deutsch-französische Ministerrat Anfang 2010 beschlossen hatte, benennt 80 Projekte, die bis 2020 vorangetrieben werden sollen. Erreicht werden soll dadurch eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. Die Kindergärten sind dabei im Projektbereich Bildung und Forschung angesiedelt. Ziel der Agenda ist es, die Anzahl der bilingualen Kindergärten zu erhöhen. Wenn es nach dem Kreisbeigeordneten Ernst Hügel geht, sind diese sechs Einrichtungen im Kreis erst der Anfang. „Ich hoffe, dass der Kreis der Teilnehmer am Netzwerk noch ausgeweitet werden kann“, sagte er am Freitag bei einem Empfang der Kindergärten bei der Kreisverwaltung. Dazu bietet der Kreis am Dienstag, 9. September, ab 14 Uhr eine Beratung für Kindergärten an, die sich in der nächsten Runde als bilinguale Kindertagesstätten anerkennen lassen wollen. Hügel verwies darauf, dass der Kreis bereits seit mehr als 30 Jahren in den Einsatz französischer Sprachkräfte investiere. In 34 der 72 Kindertagesstätten im Kreis seien 20 Muttersprachler über das Programm „Lerne die Sprache des Nachbarn“ eingesetzt. Der Kreis trägt 40 Prozent der Kosten, das Land 60 Prozent, der Kindergartenträger übernimmt die Sachkosten. Offiziell werden die Netzwerkkindergärten im Herbst in das Programm aufgenommen, dann erhalten die Einrichtungen in Saarbrücken ein Label, das sie als bilinguale Netzwerkkindergärten ausweist. Überreicht werden sie von der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Funktion als Bevollmächtigte der Bundesrepublik für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen. Auch das Land Rheinland-Pfalz wird die Netzwerker zu einem kleinen Empfang nach Mainz einladen. (daa)

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