Rheinpfalz Spendenwelle gegen die Flut

Eine der Spenden: (von links nach rechts) Herrsteins Verbandsbürgermeister Uwe Weber erhält einen Scheck von Oberst Dietmar Felb
Eine der Spenden: (von links nach rechts) Herrsteins Verbandsbürgermeister Uwe Weber erhält einen Scheck von Oberst Dietmar Felber von der Artillerieschule und Idar-Obersteins Oberbürgermeister Frank Frühauf. Rechts der Birkenfelder SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Noss.

Seit der Einrichtung von drei Spendenkonten im Juni sind im Landkreis Birkenfeld rund 470.000 Euro für die Geschädigten der Hochwasserkatastrophe im Mai gespendet und bei Benefizveranstaltungen gesammelt worden. Jetzt soll eine Spendenkommission über die Verteilung der Gelder beratschlagen, damit diese noch im August die Hochwasseropfer erreichen. In einigen Fällen wurde eine Soforthilfe ausgezahlt.

Sintflutartige Regenfälle, Wasser, das meterhoch in den Straßen und Häusern stand, weggespülte Autos, eine zerstörte Brücke: Das Hochwasser Ende Mai richtete im Landkreis Birkenfeld, vor allem in den Orten Herrstein und Fischbach (wir berichteten) Schaden in Millionenhöhe an. In der Folge legten der Landkreis Birkenfeld und die Verbandsgemeinde Herrstein Spendenkonten auf. Rund 470.000 Euro sind zusammengekommen, wie Martin Hey, Leiter der Finanzabteilung im Landkreis Birkenfeld, auf Anfrage der RHEINPFALZ berichtet. Die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe waren dazu aufgerufen, bis zum 31. Juli Spendenmittel beim Landkreis zu beantragen. Über die Auszahlungen werde eine Spendenkommission noch in diesem Monat entscheiden, so die Verwaltung. Leistungen von Versicherungen und anderen Stellen würden angerechnet, Hauptkriterium bei der Verteilung sei die Schadenshöhe. Die Kommission, die Anfang Juli zum ersten Mal zusammentrat, muss über etwa 160 Anträge beraten. Ende August könne mit den ersten Auszahlungen gerechnet werden, in wenigen Fällen wurde bereits ein Betrag ausgezahlt, sagt Hey. Auch wenn laut einer groben Schätzung von Hey wahrscheinlich nur bis zu zehn Prozent der Schäden gedeckt werden können, freut sich Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein, über die Hilfsbereitschaft. „Wir haben große Solidarität erfahren, dafür möchte ich mich auch im Namen der Betroffenen bedanken. Es kommen laufend Gelder dazu und es stehen ja auch noch einige Benefizveranstaltungen an“, sagt er. Eine solche anstehende Benefizveranstaltung zugunsten der Hochwassergeschädigten im Fischbachtal ist das „Sommernachtssingen unter Eichen“. Es findet am Samstag, 25. August, um 19 Uhr in der neuen Markthalle in Veitsrodt statt. Die Spendenaktionen begannen bereits im Juni, als beispielsweise die A-cappella-Gruppe @bast in Niederwörresbach am 10. Juni spontan eine Benefiz-Veranstaltung organisierte. Ein weiteres Beispiel ist das Benefizkonzert „Die Flut“, das am 4. August in Vollmersbach stattfand. Auch der Erlös des Bürgerfestes anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Patenschaft zwischen der Stadt und der Bundeswehr-Artillerieschule Idar-Oberstein war für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe im Landkreis Birkenfeld bestimmt. 1700 Euro kamen zusammen, die Oberbürgermeister Frank Frühauf und der Kommandeur der Artillerieschule, Oberst Dietmar Felber, an Uwe Weber übergaben. „Oberst Felber und ich waren uns schnell einig, dass wir den Erlös unserer Veranstaltung für diesen Zweck zur Verfügung stellen“, erklärte Frühauf auf dem Bürgerfest. Auf so eine Katastrophe könne man sich nicht vorbereiten, ergänzte Oberst Felber, aber es komme darauf an, wie man danach damit umgehe. „Und hier hat sich gezeigt, dass die Region zusammensteht“, findet der Kommandeur der Artillerieschule.

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