Rheinpfalz Sommerfestspiele 2019 in Baden-Baden
Fast 60 Jahre ist es her, dass Plácido Domingo in einer kleinen Rolle in Mexico-Stadt debütierte. Er war lange einer der profiliertesten Tenöre der Welt. Jetzt, wie in seinen Anfängen, ist er mehr im tieferen Bariton-Fach zu Hause. Mehr als 20 Millionen Tonträger soll Domingo verkauft haben. Kein Wunder: Interpretatorische Intelligenz, stimmliche Fülle und Brillanz machen das Zuhören zum Genuss. In Baden-Baden singt Plácido Domingo am Dienstag, 9. Juli, 19 Uhr, die Titelrolle in der selten gespielten Verdi-Oper „Simon Boccanegra“ aus dem Jahr 1857, die 1881 noch einmal überarbeitet wurde. Vorlage der Oper war Friedrich Schillers Theaterstück „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“. Politik, Liebe und Tod sind die Themen des im 14. Jahrhundert in Genua handelnden Dramas, das die Wahl des Korsaren Simon Boccanegra zum Dogen zum Thema hat. Ferruccio Furlanetto ist Boccanegras Gegenspieler Fiesco, Tatiana Serjan Boccanegras Enkelin Maria.
Weltberühmte Interpreten
Valery Gergiev leitet die Aufführung des dafür mit dem Teatro La Fenice in Venedig – an welchem die Oper uraufgeführt wurde – kooperierenden St. Petersburger Mariinsky-Theaters. Mit ihm ist der nach 21 Jahren aus dem Amt scheidende Baden-Badener Intendant Andreas Mölich-Zebhauser seit langem freundschaftlich verbunden. Valery Gergiev dirigiert auch zwei Konzerte mit seinem Mariinsky-Orchester am 6. und 7. Juli: am Samstag um 18 Uhr mit Siegfrieds Trauermarsch und Brünnhildes Schlussgesang aus Wagners „Götterdämmerung“. Außerdem erklingt Tschaikowskys Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74, die „Pathetique“, und ein Klavierkonzert, dargeboten vom – heute noch unbekannten – Sieger des Tschaikowsky-Klavierwettbewerbs im Juni 2019. Solist im zweiten Sinfoniekonzert am Sonntag, 17 Uhr, ist der Geiger Daniel Hope mit dem zweiten Violinkonzert von Sergej Prokofieff. Zweites Werk: Dmitri Schostakowitschs mächtige „Leningrader Sinfonie“. Schostakowitsch schrieb seine siebte Sinfonie unter dem Eindruck der Belagerung seiner Heimatstadt durch die deutsche Wehrmacht. Außerdem erklingt von Claude Debussy das „Prélude à l’après-midi d’un faune“.
Ein Reigen der großen Musik-Stars
Im Museum Frieder Burda spielen der mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Geiger Daniel Sepec und der Cembalist Michael Behringer am Montag, 8. Juli, 19 Uhr Barockmusik. Dazu gibt’s ausgesuchte Literatur zur aktuellen Ausstellung. Zum Schluss noch ein Gesangsweltstar: Die populäre russische Sopranistin Anna Netrebko, begleitet von Malcolm Martineau, singt am Sonntag, 14. Juli, um 17 Uhr Lieder aus ihrer Heimat – von Sergej Rachmaninoff, Nikolai Rimsky-Korsakoff und Peter Tschaikowsky.
Info
Sommerfestspiele 2019: Sa 6.7. - So 14.7.2019 – Baden-Baden, Festspielhaus und Museum Frieder Burda, Kartentelefon: 07221-3013-101.
