Pirmasens So verlief die Großübung der Feuerwehr in der ehemaligen Kaufhalle [mit Bildergalerie]

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Ein Großaufgebot an Rettungskräften sorgte am Montagabend für Aufsehen im Stadtzentrum. Die Feuerwehr simulierte in der ehemaligen Kaufhalle einen Brand mit mehreren Verletzten unter realistischen Bedingungen.

Auf ihre letzten Tage wird die dem Abriss geweihte Kaufhalle noch mal nützlich: Nachdem vor Kurzem die Polizeihundestaffel in dem leer stehenden Gebäude auf „Verbrechersuche“ ging, gab das ehemalige Kaufhaus nun einen idealen Schauplatz für die zweite große Alarmübung der Feuerwehr in diesem Jahr ab.

Schwarzer Rauch drang aus den Lüftungsöffnungen in der Höfelsgasse, als sich um 19 Uhr die ersten Einsatzkräfte ihren Weg durch die Innenstadt bahnten – trotz Blaulicht und Martinshorn keine leichte Aufgabe, da vereinzelte Autofahrer, wie Augenzeugen berichteten, nur sehr zögerlich auf ihr Vorfahrtsrecht verzichteten. Dennoch wimmelte bereits wenige Minuten nach der Alarmierung das Areal von Helfern. Die Polizei leitete den Verkehr im Unglücksbereich um, und die Feuerwehrleute, die mit Ausnahme einiger Führungskräfte nichts vom Übungscharakter wussten, gingen in Windeseile an die Arbeit. Schnell war klar, dass sich Verletzte im Gebäude befanden, die zum Teil aus den Fenstern des obersten Stockwerkes um Hilfe riefen.

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Ebenso schnell sammelten sich dutzende Schaulustige am gegenüberliegenden Exerzierplatz, die gebannt das Szenario beobachteten. Sie sahen, wie Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten ins Innere vordrangen, Drehleitern angelegt und Verletzte gerettet wurden. Diese Statistenrollen hatte der Feuerwehrnachwuchs übernommen: Zwölf Jugendliche, die wenige Tage zuvor ihre Prüfung abgelegt hatten, aber noch nicht aktiv bei Einsätzen mitmischen dürfen, mimten, realistisch geschminkt, die eingeschlossenen Opfer. Für weitere Realitätsnähe sorgte der Feuerwerk- und Sprengtechniker Helmut Hörig, der nicht nur Feuerschein und Rauchschwaden produzierte, sondern auch mit gewaltigen Detonationen die Explosion von Gasbehältern simulierte.

Der Stadtfeuerwehrinspekteur ist zufrieden

„Unser Ausbildungsstand ist sehr gut“, zog nach gut einer Stunde Stadtfeuerwehrinspekteur Karl-Heinz Bär ein positives Fazit. Es habe sich gezeigt, dass die Pirmasenser Feuerwehr viele tatkräftige Mitglieder besitze. Bär lobte ausdrücklich auch die weiteren beteiligten Helfer von der Polizei über das THW, die Schnelleinsatzgruppe, Notärzte und die Drohnen-Einheit des ASB, die mit ihrem Multicopter wertvolle Hilfe bei der Überwachung des Unglücksortes war. „Es hat sich gezeigt, dass die 63 Feuerwehrleute, die wir im Einsatz hatten, im Ernstfall nicht gereicht hätten, um sich um ein so weitläufiges Objekt zu kümmern. Wir hätten dann noch Kräfte von außerhalb hinzugezogen“, so Bär, der am Gesamtablauf nur wenig zu kritisieren hatte. So sei lediglich die Fahrzeugaufstellung nicht optimal gewesen, und die Funkdisziplin stets korrekt einzuhalten, sei ebenfalls schwierig, „schließlich hat in solch einer Situation ja jeder etwas weiterzugeben.“

Knapp 90 Personen beteiligt

Insgesamt 88 Personen waren an der Alarmübung beteiligt, mit der die Pirmasenser Feuerwehr eindrucksvoll ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen konnte. Für die Kaufhalle dürfte dies allerdings der letzte Einsatz gewesen sein.

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