Rheinpfalz Signale übertragen und verarbeiten

Der siebensemestrige Bachelor-Studiengang „Nachrichtentechnik/Elektronik“ an der Hochschule Mannheim vermittelt Kenntnisse im Gestalten und Anwenden von Elektronik in der Informations- und Automatisierungstechnik. Die Studierenden lernen aktuelle Methoden zum Entwurf, zur Fertigung und zum Test elektronischer Hardware, beispielsweise für Platinen von Computern, kennen. Und sie erhalten Einblick in die hardwarenahe Programmierung von Signalprozessoren. Auf dem Lehrplan steht zudem das Gestalten neuer anwendungsorientierter Signalübertragungsverfahren. Der Mannheimer Bachelor „Nachrichtentechnik/Elektronik“ bietet eine breit angelegte, praxisorientierte Ausbildung, wie Studiengangleiter Utz Martin erläutert. „Unsere Absolventen sind überall dort gefragt, wo elektronische Funktionskomponenten entwickelt und in technische Systeme integriert werden“, sagt er. Dies sei vor allem in der Automobilindustrie, bei Elektronikherstellern, im Maschinenbau und bei Behörden der Fall, so der Diplom-Ingenieur. „Nach einer internen Studie unserer Hochschule hatten alle Studierenden spätestens sechs Monate nach dem Abschluss ein bis drei Stellenangebote“, berichtet Martin. Dabei kämen sie auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 45.000 Euro brutto. Interessenten sollten vor allem Freude an technischen Fragestellungen und Mathematik mitbringen. „Nicht jeder braucht Mathematik an der Schule als Leistungskurs belegt haben. Es sollte einen aber nicht abschrecken“, meint Utz Martin. Die handwerklichen Fähigkeiten werden im Studium, beispielsweise in einem Lötkurs oder in einem freiwilligen Kurs zur Leiterplattenentflechtung, vertieft. „In den ersten beiden Semestern werden mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen und Wissen in der analogen und digitalen Elektrotechnik und der Informatik vermittelt“, erläutert Martin den Studienablauf. Anschließend stehen die Themengebiete Elektronik, Verfahren der Nachrichtentechnik und hardwarenahe Programmierung auf dem Lehrplan. „Ab dem dritten Semester werden die Kurse um praktische Arbeiten im Labor, beispielsweise an Prozessoren, ergänzt“, so Martin weiter. Für das fünfte Semester ist ein Praxissemester in einem Unternehmen vorgesehen. Die Bachelor-Arbeit kann ebenfalls ein Praxisprojekt zum Gegenstand haben. An den ersten Studienabschluss können die jungen Ingenieure den dreisemestrigen Master-Studiengang Informationstechnik anhängen. Das Interesse an Analogtechnik und digitaler Signalverarbeitung hat den 26-jährigen Master-Studenten Thomas Dieng an die Hochschule Mannheim geführt. Er begann das Studium nach einer Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei der Firma Steca in Memmingen. Gegenwärtig forscht er in seiner Master-Arbeit zum Thema „Software designed radio“. „Ich untersuche, wie die digitale Signalübertragung nicht auf Hardware-Basis mittels Platine, sondern softwarebasiert erfolgen kann“, erklärt er sein Forschungsvorhaben. Das Studium macht ihm Spaß. „Ich kann das Fach nur weiterempfehlen. Die Inhalte sind sehr interessant“, sagt Thomas Dieng. Nach dem Master-Abschluss möchte er Gruppen- oder Teamleiter in der Industrie, bevorzugt in einem großen Automobilkonzern, werden. Von Fächern wie Kommunikationstechnik und Elektrotechnik grenzt sich Nachrichtentechnik/Elektronik durch einen anderen Schwerpunkt ab. „Der Studiengang enthält die breiteste Ausbildung in diesem Bereich. Demgegenüber sind Kommunikations- und Elektrotechnik sehr auf Telekommunikations- und Energiesysteme spezialisiert“, erläutert Utz Martin von der Hochschule Mannheim den Unterschied der Studienfächer. Wer Interesse an Nachrichtentechnik/Elektronik hat, sollte die Studieninhalte vorher genau prüfen. „Man darf nicht einfach nur nach dem Namen wählen. Entscheidend ist, dass der Studiengang auch die vielfältigen Inhalte von Informations- und Elektrotechnik widerspiegelt“, erklärt Studiengangleiter Martin.

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