Rheinpfalz „Sehr wichtige Verkehrstangente“

Ob die CDU im Rodalber Stadtrat heute Abend für die Vergabe der Abrissarbeiten an der Lohnbrücke stimmt, entscheidet sich erst kurzfristig. Das sagte gestern Fraktionssprecher Johannes Matheis auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Um 18.30 Uhr tritt der Stadtrat zusammen, davor tagt die CDU-Fraktion. Bisher galten ihre Mitglieder als starke Befürworter von Abriss und Neubau der Lohnbrücke. Laut Johannes Matheis werde in der Fraktionssitzung besprochen, wie die CDU sich bei der Abstimmung verhalte. Seiner Einschätzung nach ist der Tenor in den Reihen der CDU, dass die Lohnbrücke eine „sehr wichtige Verkehrstangente“ sei. Der vergangene Winter sei sehr mild gewesen, deswegen habe es keine Probleme gegeben, die betroffenen Stadtteile zu erreichen, allerdings habe die Situation in den Wintern zuvor, die deutlich härter waren, anders ausgesehen. Matheis erhofft sich eine Verbesserung der Situation, wenn die Lohnbrücke wieder für Autos befahrbar wäre. Der CDU-Sprecher räumt ein, dass in der Vergangenheit, also bevor die Brücke vor vier Jahren aus Sicherheitsgründen für Autos gesperrt wurde, gerade in der zuführenden Prinzregentenstraße gerast worden sei. „Den Bedenken der Anlieger wollen wir natürlich Rechnung tragen.“ Das könne beispielsweise über ein Verkehrsleitsystem und Geschwindigkeitsbegrenzungen geschehen, so Matheis. Der CDU-Sprecher hat Verständnis für die Anlieger, die sich als Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben. Allerdings sei er sehr überrascht, zu welchem Zeitpunkt die Bürger ihren Protest kundtun. „Alles war öffentlich ausgelegt. Wer Bedenken hatte, konnte Stellungnahmen einreichen.“ Er kann nicht verstehen, warum die Anwohner sich erst „jetzt kurz vor Torschluss“ melden. „Ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn sie sich schon vor zwei Jahren gemeldet hätten und ihre Bedenken in die Diskussion eingebracht hätten.“ Seit vier Jahren ist die Lohnbrücke Thema der Rodalber Stadtpolitik. Nach mehreren Diskussionen hat sich der Stadtrat entschieden, das Bauwerk von 1965 abzureißen und neuaufzubauen. Gleichzeitig soll die Traglast erhöht werden. Das ist notwendig, um Bauzuschüsse zu bekommen. Vor einer Woche sind erstmals Gegner des Projekts an die Öffentlichkeit getreten. Sie rufen Interessierte dazu auf, heute Abend in der Stadtratssitzung zu erscheinen. Die Vertreter der Bürgerinitiative würden dort auch gerne ihre Sicht der Dinge präsentieren. Neben der CDU gelten die SPD und WIR sowie der parteilose Stadtbürgermeister Wilhelm Matheis als Befürworter des Projekts. Die FWG lehnt es genauso ab wie Grünen-Stadtrat Ralf Lehmann und Christian Biehl, der bis vor kurzem für die FDP im Stadtrat saß, jetzt aber CDU-Mitglied ist. (gana)

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