Rheinpfalz „Sehe Becca nicht als Retter“
Was sagen die Fans des 1. FC Kaiserslautern zu den aktuellen Geschehnissen auf dem Betzenberg? Die RHEINPFALZ lässt drei Vertreter von Fanclubs zu Wort kommen.
„Ich hoffe, dass nach dem Einstieg Flavio Beccas beim FCK das Drama auf dem Betzenberg ein Ende hat. Bei den sich in letzter Zeit überschlagenden Geschehnissen hatte ich den Eindruck, dass bei den handelnden Personen andere Dinge eine größere Rolle spielten als das Wohl des Vereins. Es ging vor allem um Immobiliengeschäfte, der FCK war nur noch Spielball unterschiedlicher Interessen. Hinzu kam die Außendarstellung des Klubs, die katastrophal war. Beim FCK herrschte Chaos ohne Ende. Wer der bessere Investor aus Sicht des 1. FCK ist, die regionale Investorengruppe oder aber Becca, vermag ich nicht zu sagen. Ich hoffe, dass der Klub mit der Entscheidung für den Milliardär aus Luxemburg die richtige Wahl getroffen hat. Klar ist, wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was gespielt wird. Und das wird zukünftig Flavio Becca sein. Aber Geld allein ist nicht alles, es bedarf auch kompetenter Leute, die es sinnvoll einsetzen. Wichtig ist vor allem, dass Ruhe in der Führungsetage herrscht und das sportliche Ziel, der Aufstieg in die Zweite Liga, erreicht wird.“ Carsten Ratka (Vorsitzender des FCK-Fanklubs Handicap-Devils): „Es ist eine Riesenschweinerei, dass ein von den Mitgliedern des 1. FCK demokratisch gewählter Mann wie Michael Littig aus dem Amt gemobbt wird. Und zwar auf Druck Flavio Beccas, eines ausländischen Investors, von dem man wenig weiß. Was ihn betrifft, bin ich skeptisch. Littig hatte Investoren aus der Region gewonnen. Auf diese Gruppe hätte ich gesetzt. Neben diesen inhaltlichen Dingen gab es dann auch noch die Außendarstellung des 1. FCK. Die fand ich richtig sch... Ich hatte nicht das Gefühl, Mitglied des 1. FCK zu sein, sondern des FC Hollywood. Daran tragen der Beiratsvorsitzende Patrick Banf und der Sportchef Martin Bader Schuld; sie sollten zurücktreten. Seit 1986 bin ich Mitglied beim 1. FCK, seit 1990 besitze ich eine Dauerkarte. Ich wünsche mir für meinen Klub, dass jetzt endlich Ruhe einkehrt und dass man sich wieder auf die sportlichen Ziele konzentriert.“ Sabine Cofelice-Bauer (Mitglied der FCK-Zams-Gruppe): „Dass Michael Littig von all seinen Ämtern zurücktreten musste, das geht gar nicht. Und das auf Druck des Milliardärs Flavio Becca, den ich nicht als Retter des 1. FCK sehe. Er scheint mir vielmehr dubios zu sein. Ich habe ein ungutes Gefühl. Littig wurde von uns Fans gewählt, und sein Rettungsmodell mit den regionalen Investoren fand ich in Ordnung. Ich hoffe, dass die Fans in der Westkurve heute im Spiel gegen den SV Meppen ihren Unmut über diese ganzen Geschehnisse zeigen werden. Besonders schlimm fand ich es, wie sich der FCK in dieser schwierigen Lage präsentierte. Das Ganze glich einem Kindergarten. Ich hoffe, dass es mit dem FCK weitergeht. Alles, was wir in unserer FCK-Freundschaftsgruppe für den Klub tun können, werden wir tun. Wir stehen zum 1. FCK.“