Rheinpfalz Schon 3000 Kunden in der Kleiderstube

Es gibt immer was zu sortieren: Kolpingvorsitzender Harald Reisel und die Mitarbeiterinnen Renate Hemmer und Edith Koch in der K
Es gibt immer was zu sortieren: Kolpingvorsitzender Harald Reisel und die Mitarbeiterinnen Renate Hemmer und Edith Koch in der Kleiderstube (von links).

Seit Januar betreibt die Kolpingfamilie in Dahn die Kleiderstube „Anziehend“ in der Pirmasenser Straße. Bisher fanden rund 3000 Kunden den Weg in den Laden. Über mangelnde Kleiderspenden können sich die Betreiber nicht beklagen.

Nach Anfangsschwierigkeiten im vergangenen Jahr, bedingt durch baurechtliche Vorschriften, konnte die Kleiderkammer schließlich im Januar starten. Für die 20 Helfer – sie kommen aus der Dahner Kolpingfamilie, aus der Katholischen Frauengemeinschaft und aus der Katholischen und Protestantischen Gemeinde – war zu Beginn alles neu. Vieles, nicht nur die Kleider, musste sortiert werden, erinnert sich der Kolpingvorsitzende Harald Reisel. Mittlerweile sei man gut eingerichtet, sowohl im engen aber übersichtlichen Lager als auch im Laden, dessen neueste Errungenschaft eine Ankleidekabine ist, informiert er. Die Menge an Kleiderspenden sei enorm: Man erhalte im Schnitt 40 Kleidersäcke zu den Öffnungszeiten, donnerstags von 10 bis 18 Uhr. Jeden Öffnungstag kommen im Schnitt 100 Kunden. „Hauptkunden sind Flüchtlinge, daneben viele andere Gruppen von Bedürftigen aus dem gesamten Dahner Tal. Es kommen aber auch Neugierige oder Leute, die eigentlich nicht in die Kleiderstube gehen müssten, aber durch die schönen Sachen im Schaufenster angelockt werden. Solche Personen geben dann mehr als den üblichen Preis als Spende für die Kleider“, berichtet Reisel. Jedes Kleidungsstück kostet in der Kleiderstube ein Euro. Allerdings wurde eine Mengenbegrenzung pro Person eingeführt, um den Masseneinkauf durch Flohmarkthändler zu verhindern. „Schließlich sollen die Sachen bedürftigen Menschen zugutekommen und kein Geschäft damit gemacht werden“, sagt Reisel. Bisher seien so 5000 Euro zusammengekommen. Die Spenden werden zunächst für den Betrieb, also die Reinigung und Wartung des Ladens oder regelmäßige Prüfungen der Feuerlöscher, und die Ausrüstung der Kleiderstube verwendet. In die Ausrüstung wurden bisher 1800 Euro investiert, beispielsweise in eine Umkleide oder Regale für die Lagerung. Im Laden werde nur einwandfreie Ware angeboten. Was nicht mehr zu verkaufen ist, wandert in den kolpingeigenen Recyclingcontainer und werde dem Rohstoffkreislauf zugeführt, so Reisel. Für alles, was keine Kleidung ist, gibt es eine Tauschbörse, die gut funktioniere. „Manchmal wechseln die Angebote den Besitzer, kaum dass die Zettel an der Pinnwand hängen“, sagt Reisel erfreut.

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