Eisenberg Schmitt übernimmt Amtsgeschäfte

Der neue Kerzenheimer Gemeinderat: (von links) Annette Mang (SPD), Gisela Mähnert (SPD), Karsten Bessai (FWG), Jörg Heide (SPD),
Der neue Kerzenheimer Gemeinderat: (von links) Annette Mang (SPD), Gisela Mähnert (SPD), Karsten Bessai (FWG), Jörg Heide (SPD), Christopher Krill (SPD), Andreas Brauer (SPD), Peter Steinbrecher (SPD), Bernhard Hebig (CDU), Ortsbürgermeisterin Andrea Schmitt (CDU), Volker Mayer (SPD), Beigeordneter Detlef Osterheld (FWG), Kirsten Weber (CDU), Manfred Lieser (FWG), Heiko Geil (Grüne), Erster Beigeordneter Markus Vorbeck (SPD), Steffen Mohr (FWG) und Ludwig Schmitt (CDU).

Andrea Schmitt hatte sich auf die konstituierende Sitzung gut vorbereitet und übernahm die Amtsgeschäfte von Alt-Bürgermeister Alfred Wöllner reibungslos. Genauso reibungslos ging die Wahl der beiden Beigeordneten über die Bühne. Nachdem FWG, CDU und Grüne, die Schmitt als gemeinsame Kandidatin ins Rennen geschickt hatten, ankündigten, dass sie auf die Nennung eines Vorschlags für die Besetzung des ersten Beigeordneten verzichten würden, schlug der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und Fraktionssprecher der SPD, Christopher Krill, Markus Vorbeck für dieses Amt vor. Der Landwirt vom Arleshof erhielt alle 16 Stimmen der Ratsmitglieder. Weniger deutlich fiel die Wahl des Zweiten Beigeordneten aus. Dafür nominierte die Allianz aus FWG, CDU und Grünen den ehemaligen Rosenthaler Ortsvorsteher Detlef Osterheld. Der war am Montag nach 26 Jahren aus seinem Amt verabschiedet worden. Jetzt übernahm er am Donnerstag in der Kerzenheimer Gemeindespitze eine neue Aufgabe als Zweiter Beigeordneter. Auf Osterheld entfielen elf von 16 möglichen Stimmen, fünf Ratsmitglieder sprachen sich gegen die Wahl des Rosenthaler FWG-Chefs aus. Unterstellt, dass die Mitstreiter von CDU, FWG und Grünen Osterheld den Rücken gestärkt und ihn gewählt haben, müssen mindestens auch drei SPD-Vertreter für den FWG-Mann votiert haben. Besondere Regelungen für die Ausschussbesetzung Neben den Ernennungen stand in der Sitzung auch die Besetzung der Ausschüsse auf der Tagesordnung. Nachdem zugunsten von CDU und Grünen noch im letzten Gemeindeparlament die Kerzenheimer Regularien angepasst wurden, so dass die beiden Parteien Mitglieder in Ausschüsse entsenden dürfen, wurden jeweils vier Vertreter der SPD, zwei der CDU, zwei der FWG und einer für die Grünen in die Ausschüsse entsendet, was einstimmig für alle Ausschüsse beschlossen wurde. Normalerweise haben Einzelvertreter von Parteien in Gemeinderäten keinen Fraktionsstatus und dürfen deshalb keine Mitglieder für die Ausschüsse benennen, sofern sie sich nicht mit anderen Parteien und Gruppierungen zu Fraktionsgemeinschaften zusammenschließen. Das bringt in Kerzenheim die Sondersituation, dass die SPD zwar genau die Hälfte der Ratsmandate inne hat, in den Ausschüssen sich aber jetzt künftig immer mit einer Mehrheit (sofern die Ausschussmitglieder an den Sitzungen teilnehmen) der Allianz von FWG, CDU und Grünen konfrontiert sieht. Im Gemeinderat selbst wird bei strittigen Fragen der Patt durch die Bürgermeisterstimme ausgehebelt, die bei den meisten Beschlüssen zu Sachthemen gültig ist. Wöllner gönnt sich erst mal ein kühles Bier Nach der Amtseinführung von Schmitt würdigte die neue Ortsbürgermeisterin ihren Vorgänger Alfred Wöllner, der 20 Jahre lang diese Position im Ort inne hatte, fünf Jahre davor noch als Beigeordneter in Kerzenheim tätig war. 20 Jahre habe Wöllner die Gemeinde in der Öffentlichkeit repräsentiert, sei den Bürgern und den Vereinen verbunden gewesen, lobte Schmitt. „Was soll man über einen Mann, der Kita-Opa und Ehrenkerweborsch ist, sagen“, so Schmitt, deren Mutter Alfred Wöllner ein erstes Glas Bier aus der Gaststätte der Kleingärtner im Erdgeschoss holte, aus dem Wöllner einen tiefen Schluck nahm, während die zahlreichen Bürger ihm zum Abschied Applaus im Stehen spendierten. Der Alt-Bürgermeister hat Kerzenheim in seiner Amtszeit vor allem durch den Bau des Hauses der Vereine und durch die Modernisierung der Mehrzweckhalle geprägt. Verabschiedet wurden auch zahlreiche andere Ratsmitglieder, die entweder nicht mehr für ein Mandat kandidiert hatten oder den Einzug ins Gemeindeparlament nicht mehr schafften. 43 Jahre gehörte Hans-Dieter Hild (SPD) dem Gemeinderat an. 25 Jahre waren es bei Bernd Fachenbach, der im Fall des Ausscheidens eines SPD-Vertreters allerdings nachrücken würde. Zehn Jahre als Gemeinderäte waren es für Valentin Bastian (SPD) und Bernd Resch (FWG). Immerhin fünf Jahre gehörten Eva Mähnert (SPD), Rainer Mirschberger (SPD) und Andreas Kemmer dem Gemeinderat Kerzenheim an. Bekanntgegeben wurde in der konstituierenden Sitzung noch, dass Bernhard Hebig als Fraktionssprecher der CDU aktiv sein wird, Manfred Lieser, der Ortsvorsteher von Rosenthal, über nimmt diese Aufgabe bei der FWG.

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