Rheinpfalz Rote Teufel im Hardtwald in der Pflicht

KAISERSLAUTERN (osp). Punkten für den Aufstieg, punkten im Kampf gegen den Abstieg: Nach turbulenten Wochen will Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern heute (13 Uhr) beim SV Sandhausen seine Erstliga-Ambitionen mit einem Sieg unterfüttern; und der SVS will sich Luft nach unten verschaffen. Im noch nicht ganz ausverkauften Stadion treffen sich heute gute Bekannte.

FCK-Trainer Oliver Schäfer war einst vornehmlich bei der zweiten Lauterer Mannschaft Assistent des jetzigen SVS-Coachs Alois Schwartz, die Freundschaft ist geblieben. ”Sie wird für die 90 Minuten beiseite geschoben, aber besteht ansonsten natürlich weiter”, sagt der lernbegierige Ex-Profi Schäfer, der sich von jedem Trainer, mit dem er bisher gearbeitet hat, etwas abgeschaut hat. ”Bei Alois hat mir besonders gefallen, dass er mit den Spielern freundschaftlich umgeht, dass der Trainer ein Partner sein kann, zu dem man auch mit Problemen außerhalb des Fußballs jederzeit kommen kann”, sagt der 44-Jährige über seinen zwei Jahre älteren Kumpel und Kollegen.

Schäfer freut sich über die Chance, sich als Cheftrainer auf unbestimmte Zeit beweisen zu können, die ihm Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz unabhängig von dessen unverbindlichen Kennenlern-Gesprächen mit anderen Kandidaten eingeräumt hat. Nun liegt es zuvorderst am Auftreten der beim letzten Auswärtsspiel beim 0:4 in Aalen noch unter Franco Foda so ”verprügelten” Mannschaft, welche Rolle Schäfer künftig beim FCK spielt. Denn das Ziel Bundesliga-Aufstieg steht über allem. Mithelfen, die nötigen Punkte zu holen, will das Sturmduo Olivier Occéan und Simon Zoller. Letzterer wird trotz einer leichten, im Mittwochstraining erlittenen Verletzung wohl heute auflaufen, Torjäger Mo Idrissou ist noch heute und am Freitag in Köln rotgesperrt; Rechtsverteidiger Florian Dick, für den Karim Matmour in der Abwehrkette spielt, fehlt nur heute gesperrt. Für Matmours Position auf der offensiven Außenbahn ist Andrew Wooten erster Anwärter vor Kostas Fortounis. Auch für Wooten gibt es heute ein Wiedersehen: mit Sandhausen, mit Schwartz und mit Marco Knaller und Denis Linsmayer, die nun beim SVS unter Vertrag stehen. Auch FCK-Innenverteidiger Willi Orban freut sich besonders auf heute. ”Mit Alois Schwartz, unter dem ich beim FCK II oft gespielt habe, habe ich mich immer gut verstanden”, sagt der 20-Jährige, ”auch mit Knaxi Knaller.” Und das Wiedersehen mit Denis Linsmayer ist für Orban ein ”sehr besonderes, mit ihm schreibe ich oft SMS, wir kennen uns noch aus der FCK-Jugend, und wir waren ja beide am Heine-Gymnasium in Kaiserslautern”.

FCK-Mittelfeldchef Markus Karl will heute ausblenden, dass er sich Ende März in Sandhausen schwer verletzte. ”Bei uns ist Gelöstheit spürbar, es macht wieder Spaß durch die Impulse, die Olli Schäfer und Roger Lutz im Training setzen”, sagt Karl. Aber auch er weiß: Vor allem geht es um Punkte. Die auch Sandhausen braucht. ”Die werden, wie alle gegen uns, rennen und kämpfen wie verrückt”, sagt der 27-Jährige, ”mit dem 2:0 zuletzt bei 1860 München haben sie ein Ausrufezeichen gesetzt.”

So spielen sie:

SV Sandhausen: Riemann - Schauerte, Kister, Hübner, Achenbach - Linsmayer, Kulovits - Stiefler, Ulm, Thiede - Jovanovic – Es fehlen: Zimmermann (Knieverletzung), Kübler (Leisten-OP), Klotz, Kluft (beide Rückenprobleme)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Matmour, Orban, Heintz, Löwe - Wooten, Karl, Ring, Gaus - Occéan, Zoller - Ersatz: Hohs, Simunek, Zimmer, Borysiuk, Jenssen, Fortounis, Drazan – Es fehlen: Dick, Idrissou (beide Rotsperre), Alushi, Torrejón (beide Trainingsrückstand), Azaouagh (Aufbautraining), Bunjaku (Reha nach Knie-Operation), Riedel (Schulter-Operation), Stöger (Nasenbeinbruch), Zellner (Aufbautraining nach Knochenödem im Knie)

Schiedsrichter: Schriever (Dorum).

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