Rheinpfalz Riesenrutsche und Babybecken

Bürgermeister Rudi Agne sieht einen positiven Trend bei den Finanzen der Verbandsgemeinde Waldmohr. Die Entwicklung deute darauf hin, „dass wir aus den roten Zahlen kommen könnten – wenn wir weiterhin bestehen würden“, sagte er mit Blick auf die bevorstehende Fusion. Auch auf die Bestellung zum Beauftragten für Waldmohr, die Agne nach dem Landratschen Hickhack abgelehnt hatte, ging er bei der Sitzung des VG-Rats am Donnerstagabend ein.

Bis Ende seiner Amtszeit zum 1. August „steht alles, was verwaltungstechnisch und organisatorisch zu machen ist“, sagte Agne. Die Vorarbeiten seien in den einzelnen Fachbereichen sehr weit vorangeschritten, Mitarbeitergespräche bereits geführt. „Alle wissen, wo sie ab 1. Januar ihren Arbeitsplatz haben.“ Daher habe er die Bestellung zum Beauftragten für die Verbandsgemeinde Waldmohr für die Zeit ab 1. August guten Gewissens ablehnen können. Dass er nicht mehr zur Verfügung stehe, hatte Agne in der vergangenen Woche mitgeteilt, gleich nachdem Landrat Winfried Hirschberger seine ursprüngliche Entscheidung zurückgenommen hatte, Agne ebenso wie seinen Schönenberg-Kübelberger Amtskollegen Karl-Heinz Schoon entgegen aller Planungen nicht zu Beauftragten ihrer VGs zu ernennen (Die RHEINPFALZ berichtete mehrfach). Dem Gesetzentwurf zur Fusion mit Glan-Münchweiler und Schönenberg-Kübelberg stimmte der Waldmohrer Rat am Donnerstag einstimmig zu. Den ersten Doppelhaushalt der neuen Verbandsgemeinde bereite eine Arbeitsgruppe bereits vor – provisorisch, denn die Entscheidungen werden den Gremien der VG Oberes Glantal obliegen. Nichtsdestotrotz müssten ab Januar 2017 Zahlungen im Namen der neuen Gebietskörperschaft raus, wie Agne erläuterte. Einen letzten Haushaltsplan für Waldmohr beschloss der Rat am Donnerstag – diesmal keinen Doppelhaushalt, sondern nur noch für 2016. Der Jahresfehlbetrag soll knapp 1,4 Millionen Euro betragen. Obgleich es so kurz vor der Fusion keine Neubauprojekte mehr geben, „kein Luxus drin“ sein wird, sollen Investitionskredite von gut 650.000 Euro aufgenommen werden. Die Schwerpunkte auf der Ausgabenseite bilden Schulen, Freibad sowie die Kosten der Fusion – für Letzteres seien mehrere 100.000 Euro eingestellt. Nicht mit im Plan sind die rund 63.500 Euro für die Sanierung der Riesenrutsche im Freibad. Die 28 Jahre alte Attraktion des Schwimmbads wies erhebliche Verschleißerscheinungen auf und wurde vom Tüv nicht mehr abgenommen. Da die Eröffnung der Badesaison vor der Tür steht und es daher hatte schnell gehen müssen, hatte Agne den Auftrag per Eilentscheidung vergeben, was er sich am Donnerstag nachträglich absegnen ließ. Das Babybecken, das ursprünglich schon im vergangenen Jahre hätte erneuert werden sollen, steht nun für 2016 auf dem Plan. Der Jahresfehlbetrag der VG betrug 2014 etwa 1,2 Millionen Euro – rund 240.000 weniger als geplant. Das negative Eigenkapital beträgt nun sieben Millionen Euro. Auch 2015 wird das Minus laut Agne geringer ausfallen als erwartet. Die Fortschreibung des Flächennutzungsplans soll bis Ende des Jahres geschafft sein – ein „ambitionierter Zeitplan“, wie Agne sagt. Am Donnerstag stimmte der Rat dem Planentwurf zu. Laut Städteplaner Wolfgang Strey wollen die Behörden noch prüfen, in welcher Form die Aussiedlerhöfe künftig ausgewiesen werden sollen. (tmü)

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x