Eisenberg Reparaturen meist selbst erledigt

Kita-Leiterin Heidi Haag und Bürgermeister Alfred Wöllner erzählen von der Geschichte der Kita.
Kita-Leiterin Heidi Haag und Bürgermeister Alfred Wöllner erzählen von der Geschichte der Kita.

Schon seit 1982 ist Haag als Leiterin in der Kerzenheimer Tagesstätte tätig. Die heute 58-Jährige wurde zu einer Zeit eingestellt, als landläufig noch das Wort Kindergarten für die Betreuungseinrichtungen der kleinen Mitbürger benutzt wurde. „Wir waren es damals, die für die Kinder den Begriff Tante für die Erzieherinnen abgeschafft haben“, blickt Haag zu ihren ersten Tagen als „Chefin“ der Kita zurück. Die erste Umgestaltung hat der Kindergarten in den Jahren von 1993 und 1994 erfahren. Es wurde angebaut, woran sich die Ortsgemeinde finanziell beteiligte. „Damals gab es die Überlegung, im Neubaugebiet im Süden Kerzenheims eine neue Tagesstätte zu bauen“, blickt Ortsbürgermeister Alfred Wöllner (SPD) zurück. Er war zu dem Zeitpunkt Beigeordneter. Die Zusammenarbeit mit der Kirche habe stets gut funktioniert, deshalb sei zugunsten des günstigeren Anbaus gestimmt worden. „105 Kinder hatten wir hier in Spitzenzeiten. Dabei gab es eigentlich nur Platz für 50 Kinder, wir waren ständig überbelegt, bis 1994 der Anbau fertig war“, erinnert sich Haag. Heute sei so eine Belegung schlichtweg unmöglich, das würde vom Landesjugendamt niemals genehmigt. Von 1994 an bis zur energetischen Sanierung des gesamten Komplexes 2017 wurden alle Reparaturen überwiegend in Eigenleistung erledigt. „Es waren oft die Erzieher und Eltern, die beispielsweise den Waschraum eingerichtet haben“, sagt Wöllner. „Damals haben wir gelernt, was es heißt zu verfugen“, ergänzt Haag. Mit den Eltern wurden die gesamten Sanitäreinrichtungen erneuert, heute ebenfalls unvorstellbar, allein schon aufgrund der ständig steigenden Anforderungen und Auflagen von Behörden. Durch den Anbau 1994 wurde der Kerzenheimer Kindergarten viergruppig, hat heute Plätze für 80 Kinder, von denen aktuell 79 belegt sind. „53 Ganztagskinder und 24 im Alter unter drei Jahren werden hier betreut“, sagt Haag. Die Kindergartenleiterin weiß, dass es künftig eng werden wird. Dieses Jahr gehen 13 Kinder – witzigerweise in diesem Jahrgang nur Mädchen – zur Grundschule. „Wir erwarten, dass deshalb in der nahen Zukunft die maximale Belegung erreicht wird.“ Überbelegungen gebe weder die räumliche noch personelle Situation her. Zwölf Erzieherinnen, darunter allerdings nur zwei Vollzeitkräfte, sind in der Einrichtung beschäftigt. „Das macht die Planung immer recht aufwendig“, sagt Haag. Feste Gruppen wie früher, denen die Kinder zugeordnet sind, gibt es in Kerzenheim nicht mehr, denn schon 1994 wurde ein offenes Betreuungskonzept eingeführt, bei dem sich die Kinder für einen Funktionsraum entscheiden dürfen. „Das ist aber dennoch strukturiert, das heißt nicht, dass hier jeder machen darf, was er will“, betont Haag. Die Zukunft wird für die Kita weitere Sanierungen im Innenbereich bringen. „Es müssen Akustikdecken eingebaut werden, wir brauchen einen neuen Anstrich in den Räumen und Fluren. Mit diesen Themen wird sich allerdings der neue Gemeinderat beschäftigen“, sagt Alfred Wöllner, für den das Kindergartenjubiläum das letzte offizielle Fest in seiner Amtszeit darstellt.

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