Rheinpfalz Problem geklärt
Der Werksausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Rodalben fasste am Dienstag einstimmig den Grundsatzbeschluss, die Ortsgemeinde Petersberg (VG Thaleischweiler-Wallhalben) an die Kläranlage in der Stadt Rodalben anzuschließen. Dieser Beschluss steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass es gelingt, die Abwasserbeseitigung bei der Konversion des künftigen Gewerbegebiets Grünbühl zu regeln.
„Ich freue mich auf die interkommunale Kooperation“, meinte Beigeordneter Peter Spitzer. Joachim Becker, Leiter der Werke der VG Thaleischweiler-Wallhalben, hatte zuvor die Störungen im Betrieb der noch vor zwei Jahren als Pilotprojekt hochgelobten neuen Nano-Membran-Kläranlage in Petersberg geschildert (wir berichteten mehrfach). Wegen der Anhaftungen und Verschlammungen bestehe die Gefahr, dass Abwasser „ungeklärt abläuft“. Der Bau einer zweiten, kleinen Kläranlage sei „nur als kurzfristige Lösung“ zu verstehen. Gegenüber der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd habe die VG aber darzulegen, wie sie das Abwasser langfristig zu entsorgen gedenke. Dabei gebe es Varianten. Becker sprach vom möglichen Umbau der Membran- in eine konventionelle Kläranlage. Er nannte den eventuellen Anschluss an Höheischweiler oder an die Stadt Pirmasens, wobei große Pumpen einzubauen seien, die „sehr viel Energie“ verbrauchten. Am einfachsten sei der Anschluss an Rodalben zu bewerkstelligen. „Hydraulisch geht das“, sagte Becker. Es stelle sich aber die Frage, ob die Größe ausreicht. Mit dem Anschluss Petersbergs entstehe Bedarf an weiteren 900 Einwohnergleichwerten. 13 bis 14 Liter Abwasser pro Sekunde fielen an, der Anteil an der Gesamtanlage in Rodalben betrage genau 4,77 Prozent. Gelinge es, eine Vereinbarung abzuschließen, gingen damit Vorteile für beide Seiten einher, erklärte Becker. Die VG Thaleischweiler-Wallhalben brauche keine Anlage zu bauen, die VG Rodalben erreiche eine höhere Auslastung der Kläranlage, was Einsparungen bedeute. „Wir würden uns hier einkaufen, uns an Personal und Betriebskosten beteiligen, natürlich auch an technischen Maßnahmen wie der Erneuerung des Gebläses“, so Becker. Den Ausschuss bat er, Planungssicherheit herzustellen. Die ursprünglich 26.000 Einwohnergleichwerte der Kläranlage in Rodalben seien nach Umbauten auf 20.000 gesunken, entgegnete Peter Pfundstein (FWG) und merkte an, dass „freie Kapazitäten immer kostspielig“ seien; der aktuelle Bedarf liegt bei 16.000. Ein Mehr von rund 1000 Gleichwerten durch den Anschluss von Petersberg bereite keine Probleme. Allerdings müsse die Abwasserbeseitigung auf dem Grünbühl mit berücksichtigt werden, das Pirmasens und Rodalben gemeinsam zur Ansiedlung von Gewerbe erschließen wollen. Treffe es zu, dass „am tiefsten Punkt“ noch eine Leitung zum Blümelstal (Pirmasens) verlaufe, biete es sich an, das Abwasser vom Grünbühl zur Kläranlage Pirmasens abzuleiten. Davon ging der Ausschuss aus. Vor dem Anschluss von Petersberg sei sicherzustellen, so Pfundstein, dass die Qualität der Kläranlage in Rodalben gewahrt werde. |ns