Rheinpfalz Persönliche Beratung aus einer Hand

„Die Hilfe zur Selbsthilfe seht immer noch an vorderster Stelle und ist wirksamer und wichtiger als staatliche Lenkung – Gesetze können nicht alles regeln“, sagte Kreisbeigeordneter Ernst Hügel bei der Feier zum Jubiläum des Pflegestützpunktes (PSP) Waldfischbach-Burgalben. 2004 Tage feierte die gemeinschaftlich von den Kranken- und Pflegekassen, dem Landkreis, dem Land, sowie der Ökumenischen Sozialstation Waldfischbach getragene Beratungsstelle in ihren Räumen im Ärztehaus (Schillerstraße 1).

Es sei wichtig, die vielfältigen Hilfen und Angebote in der Region Südwestpfalz der Bevölkerung bekanntzumachen, fuhr Hügel fort. Dazu sei der Pflegestützpunkt ursprünglich eingerichtet worden. Die Arbeit des Pflegestützpunktes umfasse die Beratung rund um das Thema Pflege für Angehörige, Pflegebedürftige und Interessierte des Landkreises sowie die Netzwerk- und Gremiumarbeit. Dazu zählen unter anderem die Mitarbeit im Seniorenbeirat, die Mitarbeit für die Pflegestrukturplanung, im Netzwerk Demenz für die Städte Pirmasens und Zweibrücken, den Landkreis sowie die Mitarbeit im Netzwerk Ehrenamt Südwestpfalz. Laut Hügel schätzen und brauchen die pflegenden Personen und ihre Angehörigen effektive, kompetente und qualifizierte Pflegeberater, die zum Beispiel für ihren Wunsch, so lange wie möglich zu Hause versorgt werden zu können, hilfreich zur Seite stehen. Die Betroffenen und ihr Umfeld brauchen die beiden Mitarbeiter des PSP (Petra Kumschlies und Angelo Lizzi). „Sie sind ein ganz wichtiges Bindeglied zwischen ihnen, dem Sozialamt, den Kassen und anderen betroffenen Institutionen“, erläuterte der Kreisbeigeordnete. „Wir sind froh, den Menschen vor Ort eine solche persönliche Beratung aus einer Hand anbieten zu können“, erklärte Hügel. Hier werde angesichts der demografischen Entwicklung der Bedarf in Zukunft noch steigen. „Viele Menschen möchten auch bei Pflegebedürftigkeit daheim in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Um das zu ermöglichen und dabei die bestmögliche Versorgung sicherzustellen, braucht man individuelle Lösungen und qualifizierte Beratung“, betonte Sigrid Hansen vom Verband der Ersatzkassen in Rheinland-Pfalz die Bedeutung der Pflegestützpunkte. In Waldfischbach-Burgalben sei durch die besondere Trägerstruktur mit der Gründung des PSP Pionierarbeit geleistet worden. Die Umsetzung sei vor Ort gut gelungen, fuhr Hansen fort. Der PSP sei einer von 135, die auf Betreiben der Landesregierung in ganz Rheinland-Pfalz geschaffen wurden. Nach der Devise „richtige Hilfe zur rechten Zeit“ erhalte man vor Ort qualifizierte persönliche Beratung, individuell, neutral und kostenlos. Auf das umfassende Angebot des PSP wies Berthold Martin, Vorsitzender der Ökumenischen Sozialstation Waldfischbach, hin. „Durch intensive Kontakte und Zusammenarbeit mit allen Akteuren rund um das Thema Pflege in der Region finden wir jeweils die mögliche optimale Hilfe und Unterstützung für unsere Klienten“, sagte Martin, der an den Werdegang des PSP erinnerte. 1996 wurde die Ökumenische Sozialstation vom Landkreis als Ambulantes Hilfszentrum anerkannt. Gemeinsam mit den damaligen Kooperationspartnern konnten die Angebotsstruktur erweitert und somit alle erforderlichen Leistungen der ambulanten Hilfe aus einer Hand angeboten werden. Dazu gehörte auch die Installation der Beratungs- und Koordinierungsstelle. Anna Silvia Henne (gewählte aber noch nicht vereidigte Ortsbürgermeisterin der Doppelgemeinde) sieht den PSP auch als Bindeglied zum Arzt, griff sie auf ihre eigene Erfahrungen als Beschäftigte in der Arztpraxis ihres Mannes zurück. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf das Fehlen eines Tagespflegeangebots in der Gemeinde hin. (jn)

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