Rheinpfalz Opfer erhält 900 Euro

Je 450 Euro müssen zwei Männer aus der Verbandsgemeinde Rodalben einem 25-jährigen Pirmasenser zahlen, den sie bei einer privaten Party verprügelt haben sollen. Das Verfahren wird eingestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte den 26-und 20-jährigen Männern gemeinsame gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Am Montag war die Verhandlung mit der Vernehmung weiterer Zeugen vor dem Amtsgericht Pirmasens fortgesetzt worden.

„Es ist schon so lange her“, war auch in der Fortsetzungsverhandlung ein oft gehörter Satz. „Alle sprechen von Getümmel, aber alle waren woanders“, brachte die Staatsanwältin die Aussagen auf den Punkt. Das Gericht bemühte sich, Licht in die Erinnerungen zu bringen, wann wer wo war und was gemacht hat. Zwei Zeugen bestätigten, dass der ältere Angeklagte dem Pirmasenser mit der flachen Hand auf die Backe geschlagen habe. Bei dem ganzen „Theater“ habe auch eine Zeugin einen blauen Fleck am Arm abbekommen. Der Verteidiger des älteren Angeklagten, Rainer Fuchs, strebte „eine andere Erledigung als durch Urteil“ an, musste bei den übrigen Verfahrensbeteiligten aber Überzeugungsarbeit leisten. Denn der Verteidiger des 20-Jährigen, Andreas Meuthen, zeigte sich nicht davon überzeugt, dass sein Mandant verurteilt würde. Der Staatsanwältin sah das anders. Richter Mark Edrich erklärte, wenn er über eine Einstellung nachdenke, dann nur über eine „umfassende Erledigung“. Eine Einstellung und ein Urteil, das mache er nicht. Nach mehreren internen Beratungen zwischen Verteidigern und Angeklagten kam es schließlich doch zu einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung: Richter Edrich stellte das Verfahren gegen beide Angeklagten vorläufig ein. Als Auflage müssen die Beiden je 450 Euro in monatlichen Raten von 75 Euro an den Verletzten zahlen. Edrich machte den Männern klar, dass die Einstellung nur möglich war, weil sie bisher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten seien. (arck)

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