Rheinpfalz „Nicht immer gleich nach der Gemeinde rufen“

Bürgermeister Michael Schreiber informierte in der Einwohnerversammlung am Freitag ausführlich über die Entwicklung des Ortes und über den Sachstand in Sachen Dorferneuerungskonzept, Breitbandversorgung, Infrastruktur und Möglichkeiten des Mitgestaltens.

In der mit 30 Besuchern eher schwach besuchten Einwohnerversammlung ließ Schreiber die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen der Dorfmoderation Revue passieren, die ins Dorferneuerungskonzept mit eingeflossen sind. Schreiber betonte, dass der Maßnahmenkatalog, der für die nächsten 15 bis 20 Jahre Gültigkeit habe, noch offen sei. Weitere Anregungen könnten bei ihm oder beim Petersbächler Ortsvorsteher Georg Dillmann eingereicht werden. Erst im kommenden Frühjahr werde der Gemeinderat über das Gesamtkonzept beschließen. Der Ausbau der Breitbandversorgung solle laut Kreisverwaltung bis 2018 mit Glasfaserkabel für alle Haushalte und einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Mbit/s verwirklicht werden. Hierfür werden schon jetzt bei Straßenarbeiten Lehrrohre mitverlegt, so etwa im Wolfsägerweg und demnächst bei der Erneuerung der Wasserleitung in der Friedhofstraße in Richtung Petersbächel. Bezüglich der Infrastruktur sehe er die Gemeinde „noch gut aufgestellt“, so Schreiber. Dem notwendigen Ausbau der Kindertagesstätte St. Hildegard stehe nichts mehr im Wege, sowohl Gebäude als auch Gelände wechselten am Donnerstag für den symbolischen Preis von einem Euro in Gemeindehand. Auch der Bestand der Grundschule vor Ort sei gesichert, nicht zuletzt aufgrund der 18 Neugeborenen, die es seit Juli 2014 gegeben habe – „und das ohne Stromausfall, das lässt hoffen“, ergänzt Schreiber schmunzelnd. Die ärztliche Versorgung sei im Moment noch gesichert, man sei aber schon in Gesprächen, wie es weitergehen könnte, wenn die beiden ortsansässigen Ärzte in vier bis fünf Jahren in Ruhestand gehen. Der einzige kritische Punkt sei die finanzielle Ausstattung der Gemeinde. Man warte immer noch „auf einen, der kommt und sagt: Eure Schulden sind euch erlassen“. Auch der Goldesel sei noch nicht gefunden. Der Gemeinderat befasse sich derzeit mit einem Konsolidierungskonzept, das in einer der kommenden Sitzungen beschlossen werden soll. Schreiber äußerte sich lobend über die Fischbacher Verein und ihren Einsatz in der Jugendarbeit und ermunterte sie, darin nicht locker zu lassen. Für das kommende Jahr kündigte er für den 6. und 7. August das Heggefeschd an, bei dem sich sieben Vereine zur Zusammenarbeit bereiterklärt hätten. Man dürfe auch jederzeit bei Veranstaltungen der Vereine gerne mithelfen, auch wenn man kein Mitglied sei. Auch forderte er die Bürger auf, „bei kleineren Dingen nicht sofort nach der Gemeinde zu rufen“, sondern, sofern dies möglich sei, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und mal ein Stück Papier oder Abfall zu beseitigen. Von Zuhörern thematisiert wurde der Zustand der Sauer. Anwohner der Sauer seien aufgefordert, eventuelle Schäden durch die Verbandsgemeinde begutachten und feststellen zu lassen. Diesem Angebot sei bisher noch kein Anrainer gefolgt, dies sei aber zumindest eine Möglichkeit, dass die Probleme registriert werden. Auf Nachfrage teilte Schreiber mit, dass die Bescheide über die wiederkehrenden Beiträge von der Verwaltung aufgrund von Überlastung noch nicht verschickt seien. Er informierte darüber, dass man sich mit dem Landesbetrieb Mobilität in Gesprächen über eine Lösung für die Geschwindigkeitsdämpfung am Ortseingang aus Richtung Ludwigswinkel befinde. (wü)

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