Kultur Südpfalz Neue Töne im Musikhaus

Die Kreismusikschule Südliche Weinstraße (KMS) will in Zukunft ihr Profil um zusätzliche Angebote in Jazz- und Popularmusik erweitern. So lautet jedenfalls das erklärte Ziel von Adrian Rinck, der seit Anfang dieses Monats die Leitungsfunktion der Einrichtung übernommen hat. Im Jahr 1969 wurde die Institution vom damaligen Landrat Gerhard Schwetje ins Leben gerufen und zählt mittlerweile mehr als 800 Schüler.

Adrian Rinck ist in Landau geboren und in Dörrenbach sowie Oberotterbach aufgewachsen. Er hat das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum in Bad Bergzabern besucht und wohnt in Landau-Godramstein. Er will – wie er im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonte – neue Wege gehen und mit diesem zusätzlichen Angebot die junge Generation gewinnen. Damit wirke die KMS noch stärker in die Region hinein, wie Rinck sagt. Der neue Leiter hat an der Universität in Landau für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Musik und Geografie studiert. Nach dem ersten Staatsexamen wechselte er 2009 an die Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken. Im Jahr 2012 schloss er mit dem Diplom in Jazz-Klavier und Popularmusik ab. Die Jazz- und Popularmusik ist eine verhältnismäßig junge Fachrichtung mit guten Berufschance. Neben den klassischen Studiengängen hat deshalb an der Hochschule Saar in den letzten Jahren die Ausbildung in den Bereichen Jazz, Pop und aktuelle Musik zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die stilistische Bandbreite reicht heute von Bebop bis hin zu zeitgenössischem Jazz und den Klängen von lateinamerikanischer Musik. Vor dem Wechsel an die KMS Südliche Weinstraße unterhielt Rinck in Landau eine private Musikschule und unterrichtete sechs Stunden an der Freien Montessori-Schule in Landau. „Die KMS gehört zu den herausragend guten Einrichtungen im Land. Mit dieser Wertschätzung freue ich mich auf die neue Aufgabe als Leiter“, erklärte der 31-jährige Rinck. Keine Musikschule im Land habe so viele Ensembles sowohl bei den Streichinstrumenten wie auch bei den Bläsern oder sogar dem Schlagzeug. Wichtig bleibt für den Nachfolger von Cornelia Hoffmann, die 15 Jahre lang Verantwortung für die Kreismusikschule getragen hat und Ende Mai in den Ruhestand getreten ist, natürlich die musikalische Früherziehung. „Wir wollen mehr Kinder erreichen und die Kooperation mit Grundschulen und Kindertagesstätten ausbauen“, betonte Rinck. Der neue Leiter hält es für wichtig, den Musikunterricht individuell, lebendig und positiv zu gestalten. Der Erfolg komme in guter Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, in einem zugewandten Austausch mit den Eltern und mit dem Wunsch nach Offenheit und Öffnung, ist sich Rinck sicher. Erste Früchte seiner Arbeit an der neuen Wirkungsstätte sind bereits zu sehen: So hat er eine derzeit aus vier Leuten bestehende Jazzband ins Leben gerufen, die ihre erste Probestunde gerade hinter sich hat. „Das Ensemble wird wachsen“, ist sich Rinck sicher. Er kann sich eine eigene Bigband der KMS vorstellen, die die bereits bestehenden, vielfältigen Ensembles ergänzt. Adrian Rinck bringt die Bereitschaft mit, alle stilistischen Segmente des Musizierens einzubeziehen, wie er abschließend sagt. Er möchte aber auch neue Wege gehen und eigene Ideen verwirklichen. Der neue KMS-Leiter und Familienvater weiß, dass er ein gut bestelltes Feld für seine kommenden Aufgaben vorfindet. (som)

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