Rheinpfalz Neue Ortsbürgermeister: Der Mann mit der Mütze packt überall mit an

HASCHBACH. Eigentlich habe er zu wenig Zeit für das Amt des Haschbacher Ortsbürgermeisters, sagt Klaus Schubinski. Aber: Der 51-jährige hatte bei der Ortsgemeinderatswahl die meisten Stimmen erhalten und sah sich deshalb auch dazu verpflichtet, nicht Nein zu sagen, als er angesprochen wurde, ob er sich vorstellen könne, Ortsbürgermeister zu werden.

Schubinski ist in Haschbach aufgewachsen. Auffällig an dem Vater von zwei Töchtern ist seine Kopfbedeckung: Stets trägt er eine gestrickte Mütze. Wird er im Dorf von Ortsfremden gesucht, dann wird er schon als „Mann mit der Mütze“ beschrieben. Den kleinen Spleen pflegt Schubinski seit 25 Jahren. Damals war er in Berlin auf der Grünen Woche und erwarb in einem großen Kaufhaus seine erste Mütze. Davon war er so angetan, dass er seitdem stets mit einer solchen Kopfbedeckung zu sehen ist. Freunde schenken ihm an Geburtstagen solche Mützen, so dass er mittlerweile eine große Sammlung davon hat. Sein gutes Wahlergebnis rühre wohl daher, dass er stets angepackt habe, als Helfer für Feste und Arbeitseinsätze gesucht wurden. Bevor er sich der Wahl stellte, hat er sich von seiner Familie grünes Licht geben lassen. „Die Familie musste einverstanden sein, andernfalls hätte ich es nicht gemacht“, sagte er. Erste Erfahrung, wie die Amtsgeschäfte laufen, hat er als zweiter Beigeordneter sammeln können. Schubinski ist als Spezialfacharbeiter im Straßentiefbau bei einer Kuseler Baufirma tätig und dort in den Verbandsgemeinden Kusel und Glan-Münchweiler für Versorgungsgräben und Erdarbeiten für Kanal, Wasser und Erdgas zuständig. Hat ein Haschbacher Bürger ein Anliegen, muss er beim neuen Ortsbürgermeister früh am Morgen oder spät am Abend vorstellig werden, denn Schubinski ist viel unterwegs. Auf seine Ziele in den nächsten fünf Jahren angesprochen, gibt Schubinski als Antwort: „Das Rad kann ich nicht neu erfinden.“ Die finanzielle Ausstattung der Ortsgemeinde lasse keine großen Sprünge zu. Trotzdem möchte er dazu beitragen, dass in Haschbach die Dorfgemeinschaft gefördert, das Dorfgemeinschaftshaus in Ordnung gebracht und das Erscheinungsbild des Dorfes verbessert wird. Auch ein Anliegen sei es, die finanzielle Situation zu verbessern, doch hierzu „braucht das Land neue Ideen“. Er möchte auf der Arbeit seiner Vorgänger aufbauen, die sich immer dafür eingesetzt hätten, dass Baugrundstücke vorhanden oder erschlossen wurden. Die Erschließung von Neubaugebieten sei ein enormer Kraftakt für eine kleine Gemeinde, da müsse man manchmal „gegen Windmühlen anrennen“. (say/Archivfoto: Sayer)

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