Rheinpfalz Neubaugebiet mit Startschwierigkeiten

Die 13 Familien, die in Nanzdietschweiler bauen wollen, können aufatmen: Mit der Auftragsvergabe für die Erstellung eines Bebauungsplanes „Helle Hub“ an das Ingenieurbüro Dilger signalisierte der Gemeinderat ihnen, dass es bald losgeht. Darauf hatten die Bauinteressenten monatelang gewartet.

Die Vorgeschichte brachte nicht nur Ortsbürgermeister Martin Holzhausers Blut in Wallung. Er hatte die Kreisverwaltung über das Vorhaben der Gemeinde informiert, das bestehende Neubaugebiet „Helle Hub“ um zirka 15 Bauplätze zu erweitern. Die Kreisverwaltung muss den Kosten für den von der Gemeinde beabsichtigten Grunderwerb zustimmen. Laut Holzhauser zweifelte man dort die Notwendigkeit eines Neubaugebiets an mit Verweis auf die Vorrangigkeit einer Innenentwicklung. Für Holzhauser war besonders ärgerlich, dass er bereits im August die Sachlage schriftlich der Kreisverwaltung mitgeteilt habe. Dort habe man „über Monate nichts getan und dann die Fakten brutal falsch ausgelegt“. Erst nachdem er nun zusammen mit Verbandsbürgermeister Klaus Schillo in der Kreisverwaltung vorstellig geworden sei, die Wirtschaftlichkeit sowie die schriftlichen Bauanfragen von 13 Interessenten nachgewiesen habe, habe die Kreisverwaltung das Vorhaben akzeptiert. Das Areal soll von einem privaten Erschließungsträger erschlossen werden, der dann mit den Bauherren, die die Grundstücke von der Gemeinde erworben haben, direkt abrechnet. Holzhauser rechnet mit zirka 400.000 Euro Erschließungskosten. Einig war sich das Gremium über die beabsichtigten Investitionen der kommenden vier Jahre. 2016/2017 ist neben dem Ausbau auch die Erschließung des Neubaugebietes „Helle Hub“ geplant. 2018/2019 ist die Anschaffung einer Küche für die Kurpfalzhalle sowie die Erneuerung der dortigen Beleuchtung geplant. Weiter fasste der Rat die Sanierung der Ortsstraßen Von der Leyen, Am Hübel und Bergstraße ins Auge. Das Gremium stimmte der Erweiterung und Änderung der Straßenbeleuchtung am Fußweg zur Kindertagesstätte zu. Den Auftrag für 3200 Euro erhielten die Pfalzwerke. Auch sollen die dortigen Straßenschäden beseitigt werden. Der Ortsbürgermeister wurde ermächtigt, den Auftrag einem im Ort arbeitenden Straßenbauunternehmen zu erteilen. Bei einer Stimmenthaltung befürworteten die Gemeindevertreter den Forstwirtschaftsplan 2016. Revierförster Marcus Siebert erwartet aus dem Holzverkauf von etwa 566 Festmetern einen Erlös von 31.361 Euro. Unterm Strich gibt es im Forstetat ein Loch von 4314 Euro. Dennoch bleiben die Holzpreise unverändert: Selbstwerber zahlen für im Wald liegendes Holz auch 2016 zwischen 23 und 33 Euro je Raummeter. Verbandsbürgermeister Klaus Schillo warb für den Fusionsvertrag der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler mit den beiden Südkreisgemeinden Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr. Er machte deutlich, dass eine Verwaltung wie die in Glan-Münchweiler schon heute kaum noch die immer größeren Aufgaben stemmen könne. Im Übrigen identifizierten sich die Menschen nicht mit ihren Verbandsgemeinden, sondern vielmehr mit den Dörfern, in denen sie leben. Für den einzelnen Bürger werde sich nichts verschlechtern. (res)

x