Rheinpfalz Nachbarschaftsstreit
Clever? Wohl eher nicht. Den Wahlwerbestand der AfD nur einen Steinwurf vom „Aktionsbündnis gegen Rassismus“ zu platzieren, ist gelinde gesagt ambitioniert. So geschehen unlängst auf dem Mannheimer Paradeplatz. Dazu noch samstags. Da sind Provokationen doch vorprogrammiert. Und bei Verbalgefechten soll es dann auch nicht geblieben sein, beschwert sich die AfD nun beim zuständigen Ordnungsbürgermeister Christian Specht. „Unsere Standbetreiber wurden sogar körperlich angegangen“, schreibt AfD-Sprecher Robert Schmidt. Trotz Ermahnungen der Polizei hätten die Linken die AfD als„rassistisch“ verunglimpft. Mit Blick auf die Geschehnisse auf dem Paradeplatz kann die Mannheimer Polizei heilfroh sein, dass es nicht zu Unruhen wie beim Hamburger G20-Gipfel gekommen ist. Schließlich rechnet die AfD die Standnachbarn jener „interventionistischen Linken“ zu, die „eine der treibenden Kräfte“ bei den Ausschreitungen in der Hansestadt gewesen sein soll. Und der Chef der Zelle Rhein-Neckar ist ein guter Bekannter von Grünen-Stadtrat Gerhard Fontagnier, der früher mal in einer Jugendorganisation der Deutschen Kommunistischen Partei aktiv war. Und so weiter. Aber Spekulationen hin oder her: Letztlich zeugt es von wenig Fingerspitzengefühl, eine Gruppe neben der AfD zu platzieren, deren Ziel die Zerstörung eben dieser Partei ist. Oder steckt doch ein Plan dahinter? Christian Specht ist CDU-Mann, und wenn sich Rechts und Links blamieren ...