Karlsruhe Museum sucht das nächste Topmodel
Tragödie und Komödie, Liebe und Leidenschaft, Weisheit und Torheit – die antiken Erzählungen um Odysseus, Europa, Helena und Paris sind ein Spiegel des menschlichen Lebens. Die alten Griechen haben mit ihren Geschichten Keramik dekoriert, seither werden sie in Kunst, Musik, Literatur und Film immer wieder neu adaptiert. Jetzt sollen sie in drei- bis vierminütigen Filmen zum Leben erweckt werden. Jeden Montag veröffentlichen das Landesmuseum und das Staatstheater eine Folge im Netz. Für den virtuellen Kulturgenuss haben Schauspieler moderne und antike Texte eingesprochen. Dazu sind Museumsobjekte im Foto zu sehen.
Die antiken Sagen gewähren Einblicke in die Lebens- und Vorstellungswelten der Menschen, so die Mitteilung des Museums: Der Held Odysseus stehe für Klugheit und Kampfgeist, aber auch für die Hoffnung, trotz unaufhörlicher Schicksalsschläge die Gefahren des Lebens zu überwinden und zum Glück zurückzufinden. „Der antike Held Paris ist ein warnendes Beispiel, für seine individuellen Begierden sämtliche sozialen und moralischen Grenzen zu überschreiten.“ Seine Leidenschaft zu Helena, der schönsten Frau der Antike, entfacht einen apokalyptischen Weltenbrand: den Trojanischen Krieg, den furchtbarsten in der antiken Tradition. Und die phönizische Königstochter Europa verkörpert das Bewusstsein der Griechen um Herkunft, Eigenart und Zukunft der eigenen Kultur, die geprägt war durch Einflüsse des Alten Orients. rhp/möt
Videos ab 22. Juni im Netz unter sowie unter