Rheinpfalz Mobile Verstärkung

Zwei Mobilfunkanbieter rüsten für den Rheinland-Pfalz-Tag auf, ein anderer plant keine Sonderversorgung.
Zwei Mobilfunkanbieter rüsten für den Rheinland-Pfalz-Tag auf, ein anderer plant keine Sonderversorgung.

Wenn die zahlreichen Gäste zum Rheinland-Pfalz-Tag Ende Juni nach Annweiler strömen werden, wollen sie natürlich auch mobil unterwegs sein. Da wird mal ein Selfie an die Verwandtschaft zu Hause geschickt, sich mit Freunden zu einem Plausch verabredet oder die Zugverbindung für die Heimfahrt gecheckt. Nun leben in der Trifelsstadt nur 7000 Einwohner, und die Handynetze sind entsprechend ausgelegt. Werden die Netze zusammenbrechen, wenn 120.000 erwartete Besucher über drei Tage das Städtchen bevölkern werden? Wir haben uns bei Mobilfunkanbietern umgehört. Vodafone gibt Entwarnung: „Wir werden in diesem Jahr für eine stabile Netzversorgung auf dem Rheinland-Pfalz-Tag sorgen – wie auch 2018 in Worms mit 320.000 Besuchern“, so Konzernsprecher Volker Petendorf. Vodafone werde dauerhaft zusätzliche LTE-Antennen an den beiden vorhandenen Mobilfunk-Stationen installieren, um Annweiler mit Mobilfunk inklusive schnellem mobilen Breitband zu versorgen. Zudem werde Vodafone eigens für das Landesfest eine temporäre mobile Mobilfunk-Station nach Annweiler bringen. Die mobile Basisstation mit einem Gewicht von neun Tonnen komme im Juni per Lkw und werde in der Nähe des Veranstaltungsgeländes platziert. „Sie verfügt über ausfahrbare Teleskopmasten, die über 20 Meter in den Himmel ragen“, berichtet der Konzernsprecher. Die Antennen lieferten den Besuchern sowohl klassische Handytelefonie als auch Breitband-Internet via LTE. „So können auch zu Stoßzeiten auf verhältnismäßig kleiner Fläche sehr viele Menschen gleichzeitig mit ihren Smartphones telefonieren und im Internet surfen“, so Petendorf. Vodafone verfüge über rund 50 mobile Basisstationen, die bundesweit bei Massenveranstaltungen wie Open-Air-Festivals, großen Volksfesten oder Sportveranstaltungen eingesetzt würden. Die Deutsche Telekom teilt auf Anfrage mit, dass sie ebenfalls den Einsatz mobiler Standorte zusätzlich zu den bestehenden Mobilfunkmasten plant. „Diese zusätzlichen Masten stellen die Versorgung mit LTE, UMTS und GSM sicher“, erklärt Pressesprecher Pascal Kiel-Koslowski. 02-Kunden könnten hingegen in die Röhre schauen. „Wir planen aktuell keine explizite Sonderversorgung zum Rheinland-Pfalz-Tag“, lässt die Pressestelle von Telefónica wissen. Das Unternehmen betreibt das O2-Netz, hat 2014 E-Plus übernommen und danach die Netze zusammengeführt. Wohlgemerkt, das Unternehmen brüstet sich zwar auf seiner Homepage, auf Presseanfragen „schnell, umfassend und kompetent“ zu antworten, tatsächlich dauerte es aber zwei Wochen und bedurfte dreimaligem Anfragen, bis eine Reaktion kam. Dass es mit Telefónica nicht immer reibungslos läuft, davon können Kunden aus der Südpfalz und aus dem Raum Hauenstein ein Lied singen. Wie mehrfach berichtet, gab es über Monate massive Störungen wegen der Zusammenführung der Netze, der Ausfälle an Basisstationen, Kurzschlüsse, Anbindungsfehler et cetera. Die Mobilfunkstandorte rund um Annweiler würden wie an anderen Orten im Bundesgebiet weiter modernisiert, kündigt Unternehmenssprecher Jörg Borm an. Diese Arbeiten seien allerdings nicht ohne Einschränkungen für die Nutzer zu erledigen. In der Regel übernähmen dann umliegende Mobilstandorte die Versorgung. Telefónica treibe den LTE-Ausbau weiter voran, so Borm. Bis Ende des Jahres sollen O2-Kunden den Standard nahezu flächendeckend in Deutschland nutzen können, verspricht das Unternehmen. 1&1 betreibt keine eigenen Netze, sondern arbeitet mit verschiedenen Vordienstleistern zusammen, erklärt Pressesprecher Martin Fischer auf Anfrage. Die E-Netz-Tarife würden über Telefónica und die D-Netz-Tarife über Vodafone laufen. „Auf die Netze unserer Partner hat 1&1 jedoch keinen direkten Einfluss“, so Fischer.

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