Rheinpfalz Mit neuem Team durchs Tal

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Neustadt. Wenn das Kuckucksbähnel, einstmals für regelmäßigen Güter- und Personenverkehr im Einsatz, zu touristischen und Unterhaltungszwecken durch das Elmsteiner Tal schnauft, sollen mitfahrende Gäste nicht auf dem Trockenen sitzen. Die Museumsschänke fährt als eigenständiger Waggon mit und sorgt mit Getränken und kleinen Snacks fürs leibliche Wohl. Jetzt mit einem neuen Team.

Die ehemaligen Betreiber der fahrenden Schänke, Achim Schlafer und Uschi Kayser, haben nach langen Jahren ehrenamtlicher Dienste den Stab weitergegeben. „Wir wollten die zeitaufwendige Arbeit auf mehr Schultern verteilen“, erklärt Ralf Rudolph, Leiter des Eisenbahnmuseums Neustadt. Zu sechst, immer in Zwei-Personen-Schichten, betreibe man nun die Museumsschänke, erklärt Stefan Spangenberg vom neuen Serviceteam, zu dem auch Claudia Hartweck-Maurer mit Ehemann Martin Maurer, Edith Rößler sowie Judith und Uwe Zaiser gehören. Die Abläufe seien gestrafft worden, eingekauft werde zentral in Elmstein. Im Mai hat die Gruppe erste Schank-Erfahrungen im Waggon gesammelt. Die Helfer kennen sich beruflich und privat, daher klappt ein Abstimmen auf kurzen Wegen. Neben der Zeit, die für Anfahrt und Ausschank benötigt wird, müssen aufgrund der besonderen technischen Voraussetzungen zusätzlich zwei Stunden Vorbereitung und eine Stunde Nachbereitung für die Schicht eingerechnet werden, erklärt Hartweck-Maurer. Neben Kaltgetränken, Tee und Snacks werden jetzt auch Kaffee und Kuchen angeboten. Wenn der 20- Tonnen-Waggon im nostalgischen Lokschuppen mit seiner Spur-I-Modellbahn im Obergeschoss am Neustadter Hauptbahnhof steht, ist die Stromversorgung bei 220 Volt gesichert. Der Kaffee kann hier gut vorgekocht und in Thermoskannen abgefüllt werden, die Tische des „Wagens 1“ werden hergerichtet und die zur Verkostung eingekauften Sachen im kleinen Ausschank verteilt. Eine der großen Bänke ist abmontiert worden, kleine Stehtische lockern den engen Raum mit dunkler Holzdecke auf. Nicht nur personell gab es Neuerungen, auch der Eisenbahnwagen „Museumsschänke“ wurde modernisiert, wie der Sprecher des Eisenbahnmuseums Neustadt erklärt. „Wir haben 15.000 Euro aus dem laufenden Betrieb und mindestens 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden allein in den Waggon investiert“, rechnet er vor. Darüber hinaus würden auch die anderen Loks und Wagen des Museums in regelmäßigen Abständen überholt und gepflegt. Die von der Lok versorgte Dampfheizung der Schänke ist modernisiert. Sie läuft an den Waggoninnenseiten in bodennahen Rohren entlang. Ist die Lok nicht angehängt, wird das Wageninnere mit Elektroöfen beheizt. Viel Aufwand habe die Fahrwerküberholung bedeutet, erzählen die Helfer. Für neue Zughaken sei in Eigenregie geschweißt worden, da der Originalzustand des alten Eisenbahnwagens erhalten bleiben sollte und Ersatzteile kaum noch erhältlich gewesen seien. Außerdem habe man Stunden gebraucht, um das Holz der Wagenwände abzuschleifen und neu zu streichen, da für die alte Fassade mit ihrem ausgelaugten Holz gleich mehrere Anstriche nötig gewesen seien. Akzente im Gastrobereich, beispielsweise kleine Vorhänge, seien in Arbeit, ergänzt Spangenberg. Insgesamt sei man gut gerüstet und wünsche sich einfach zufriedene Kunden. Bereits ausverkauft sind die Sonderfahrten „Rollende Weinprobe“ und „Anonyme Giddarischde“. Lediglich für die „Nikolausfahrt“ seien noch Karten erhältlich. Wer keinen Platz bekommt, dem bleiben die Regelfahrtage oder Sonderfahrten auf Anfrage. (aew) Noch Fragen? Das Eisenbahnmuseum kann dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Weitere Informationen im Internet unter www.eisenbahnmuseum-neustadt.de.

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