Rheinpfalz Mit Logo für Projekt werben

Voller Engagement fanden sich am Donnerstagabend sechs junge Menschen im PC-Raum des Volkshochschul-Zentrums in Dahn ein, um im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ beim zweiten Jugendforum über Möglichkeiten zu diskutieren, das vorbildliche Projekt in der Öffentlichkeit publik zu machen.

Das Projekt „Demokratie leben“, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, soll junge Menschen mithilfe von Freizeiten, Jugendtreffs und der Unterstützung von Vereinen für das zentrale gesellschaftliche Thema sensibilisieren. Wolfgang Giessen, der seine Funktion als Kreisjugendpfleger Ende des Jahres abgeben wird (die RHEINPFALZ berichtete), konnte den Termin aus privaten Gründen nicht wahrnehmen, für ihn sprang Raphael Wagenblatt ein. Der Ludwigswinkler besucht die 13. Klasse des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Pirmasens und ist seit kurzem Vorsitzender des Kreisjugendrings Südwestpfalz. Vom Jugendforum ist er begeistert: „Das Schöne ist, dass jeder kommen und eigene Projekte vorschlagen darf.“ Nach seiner Begrüßung gab er das Wort an die vier Schülerinnen des Otfried-von-Weißenburg Gymnasiums in Dahn, alle im Alter zwischen 14 und 15 Jahren, weiter. Einzig Sophie Burkhart aus Schindhard hatte bereits beim ersten Treffen des Jugendforums mitgewirkt. Die 15-Jährige lobte Sebastian Anhalt aus Niederschlettenbach, der als Ergebnis der ersten Sitzung direkt den offiziellen Facebook-Auftritt des Jugendforums ins Netz gestellt hatte. Im Anschluss berichtete Sophie Burkhart über einen Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald, bei dem sie und die anderen Teenager „viel gesehen und gelernt“ hätten. Sie verteilte Einladungen für eine Wochenendfreizeit mit dem Thema „Sport gegen Gewalt“. Diese wird vom 20. bis 22. November an der Wolfsägerhütte bei Fischbach stattfinden und voraussichtlich zehn Euro pro Person kosten. Veranstalter sind der TV Hinterweidenthal und das Jugendforum „Wasgau“ in Kooperation mit dem Kreisjugendring Südwestpfalz. Die Teilnehmer reichten kreative Ideen ein, ihr Projekt insbesondere an den Schulen bekannter zu machen. So wird die 15-jährige Gymnasiastin Maria Barbosa ein Plakat entwerfen, das sie im OWG aushängt. Der nächste Vorschlag: Stofftaschen, bedruckt mit einem Logo und dem Motto des Jugendforums. Als Motto schlug Sophie Burkhart „Ohne dich geht es nicht“ vor. Raphael Wagenblatt stellte sich dazu bildlich ein Uhrwerk vor, bei dem schon das Fehlen eines kleinen Zahnrads zum Zusammenbruch des Systems führt. Damit war auch die Idee für das neue Logo geboren. Auf die Frage des Gymnasiasten, ob jemand gut zeichnen könne, zeigten alle direkt auf Angelika Schapovalenko. Die 14-jährige Dahnerin erklärte sich sofort bereit, sich um das Motiv zu kümmern. Weiter wurde beschlossen, für die Facebook-Seite ein wöchentliches Thema anzubieten, über das dann im Netz diskutiert werden kann. Zunächst solle es um das Thema Flüchtlinge gehen, da dies einen sehr aktuellen Bezug habe. Hierfür möchte Sebastian Anhalt einen Link zu einem provokanten Video über Rechtsextremismus einspeisen. „Provokation erzeugt Diskussion“, ist sich Raphael Wagenblatt sicher. Später wollen die Schüler das Thema Mobbing ansprechen, das wohl jeder Jugendliche schon einmal in irgendeiner Form mitbekommen habe. Angelika Schapovalenko brachte ihren Unmut zum Ausdruck: „Menschen werden dafür verurteilt, wer sie sind oder was sie denken.“ Als weiteren möglichen Diskussionspunkt brachte Wagenblatt die Verzerrung der Wirklichkeit durch die Medien ins Gespräch. Ein gutes Beispiel sei das berühmte Foto Wolfgang Albrechts vom Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953, auf dem zwei Jugendliche einen Panzer mit Steinen bewerfen. In der einen Version seien nämlich die Ränder großzügig abgeschnitten, was den Gesamteindruck total verfälsche. Info Als nächster Termin des Jugendforums wurde der 26. November, 18 Uhr, im VHS-Zentrum Dahn ins Auge gefasst – mit dem Appell an die Jugend, doch mal reinzuschnuppern, denn: „Ohne dich geht es nicht.“ (thkr)

x