Kaiserslautern Mit dem Tandem quer durch Deutschland: Sven Marx und Sebastian Fietz werben für Inklusion

Machten auf dem Weg nach Mainz in Kaiserslautern kurz Station: die beiden Inklusionsradler Sven Marx und Sebastian Fietz (rechts
Machten auf dem Weg nach Mainz in Kaiserslautern kurz Station: die beiden Inklusionsradler Sven Marx und Sebastian Fietz (rechts).

16 Landeshauptstädte, 4000 Kilometer, 55 Tage: Die „Inklusionsradler“ Sven Marx und Sebastian Fietz haben mit ihrem Tandem ein strammes Programm, um ihre Botschaft von Berlin aus in ganz Deutschland zu verbreiten.

Unter dem Motto „Inklusion rockt & Rollt“ fahren die beiden, unterstützt von der Aktion Mensch und dem Verein Handiclapped, mit einem Stufentandem von Stadt zu Stadt. Sie wollen zeigen, was trotz ihrer Beeinträchtigungen möglich ist. Denn Marx hat einen Hirntumor und dadurch kein räumliches Sehen und Fietz ist von Kindesalter an blind.

2100 Kilometer haben sie schon hinter sich, geplant waren eigentlich gut 4000 Kilometer, bis sie wieder in Berlin ankommen. „Aber da habe ich mich wohl verkalkuliert“, sagt Marx schmunzelnd. Als Navigationsgerät dient ihnen ein Handy mit Google Maps, ansonsten haben sie nur Zelte, etwas Kleidung und die Verpflegung für den jeweiligen Tag dabei. Mehr können sie auf dem Zweirad auch nicht mitnehmen.

In den Landeshauptstädten fänden jeweils Abendveranstaltungen mit Konzerten und Diskussionsrunden statt, bei denen eine Wunschliste für die Verbesserung des Radverkehrs erstellt wird.

Fahrt nach Tokio wurde abgesagt

Unterstützt wird das Projekt vom Verein Handiclapped, der unter dem Slogan „Inklusion rockt! Musik für alle“ seit 2008 barrierefreie Konzerte organisiert, um für weniger Distanz zwischen eingeschränkten und nicht-behinderten Menschen zu sorgen. Die Wunschlisten werden dann am nächsten Morgen nach einer Demonstrationsfahrt zu den jeweiligen Rathäusern gebracht. „Ziel der Tour ist es, die Inklusion von Behinderten zu fördern und die Bedingungen für sie im Radverkehr zu verbessern“, so Sebastian Fietz.

Schon 2020 wollten die Inklusionsradler zu den Paralympics nach Tokio fahren, sie mussten die Fahrt aber pandemiebedingt vorzeitig abbrechen. Gemeinsam mit Peter Mandel, dem Projektkoordinator des Vereins, entstand dann die Idee, eine deutschlandweite Tour zu machen, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und so vielleicht etwas zu bewegen.

Informationen zu den Tour-Daten und Veranstaltungen sind in Sven Marx’ E-Mail-Newsletter oder auf der Internetseite des Handiclapped, https://handiclapped-berlin.de/, zu bekommen.

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