Rheinpfalz Meeting oder doch lieber Hochzeit?

So sieht also Mannheim aus. Den so bezeichneten Raum richtet die Triwo auch für Hochzeiten und Familienfeiern her. Links Triwo-S
So sieht also Mannheim aus. Den so bezeichneten Raum richtet die Triwo auch für Hochzeiten und Familienfeiern her. Links Triwo-Standortleiter Benjamin Grünagel, rechts Immobilienfachfrau Janine Laudor

«Zweibrücken.» Janine Laudor ist die Frau mit den Schlüsseln. Die Immobilien-Fachwirtin aus Trier kümmert sich seit Ende vergangenen Jahres um die Liegenschaften der Triwo AG in Zweibrücken – seit der Wiedereröffnung im Januar auch um das „Triwo Konferenzzentrum Zweibrücken“, wie der markante Rundbau auf dem Flugplatz heißt. „Am 15. Januar hatten wir die erste Veranstaltung“, sagt Laudor. Beim Ortsbesuch herrscht reges Treiben. Business-Typen öffnen die Türen zu Konferenzsälen, treten ein oder aus, Rauchergrüppchen formieren sich vorm Haupteingang und eine Mitarbeiterin des im Haus eingemieteten Caterers richtet das Büffet. Hauptnutzer sei aktuell wieder der Finanzdienstleister DVAG, der Mitarbeiter und Vertriebspartner nach Zweibrücken kommen lässt, so Laudor. Dabei hatte die DVAG im Frühjahr 2017, entschieden, den Schulungsbetrieb in Zweibrücken aufzugeben und nach Frankfurt zu verlegen. Die zum Versicherungskonzern Generali gehörende Aachen-Münchner-Versicherung, der Gebäudeeigentümer, hatte damit den einzigen Dauermieter verloren und beschloss, den 2003 errichteten Rundbau zu verkaufen. Mitte 2017 ging die DVAG, und es dauerte ein Jahr, bis Nachbar Triwo das Haus günstig erwarb. Eigentlich sollte damit Autobauern, Zulieferern und Entwicklern, die das benachbarte Kfz-Zentrum nutzen, Besprechungsräume angeboten werden. „Es gibt die Nachfrage, aber die Testingenieure wollen lieber direkt an den Fahrzeugen bleiben. Für sie haben wir die Räume in der ehemaligen Ramp-Office“, sagt Triwo-Standortleiter Benjamin Grünagel. Manchmal soll es aber doch repräsentativer sein. Kürzlich flog der BMW-Vorstand zur Besprechung mit seinen Ingenieuren ein. Das Konferenzzentrum bot den geeigneteren Rahmen. Hauseigene Bewirtung durch Hornbacher Gastronom Tür auf, Tür zu. Laudor hat einiges anzubieten. 14 Räume lassen sich nutzen, von 16 Quadratmetern Größe bis 143. Veranstaltungen mit bis zu 250 Gästen nimmt der größte Raum auf. Am Zuschnitt der Räume habe man nichts geändert, er sei noch so wie zu DVAG-Zeiten. „Wir haben viel in Medientechnik investiert“, sagt sie und zeigt die verschiedenen Displays, Whiteboards und Soundsysteme, die digitalen Varianten von Tafeln, die heute bei Konferenzen Standard sind. Zur Betreuung der Technik im Konferenzzentrum – nicht nur dort, aber vor allem dort – wurden von der Triwo ein Veranstaltungs- und ein Gebäudetechniker eingestellt. Reinigungskräfte kommen hinzu. Auch ein Grund, weshalb die Triwo mittlerweile 20 Festangestellte plus acht Aushilfskräfte in Zweibrücken beschäftigt. Von Oberpfaffenhofen über Mendig bis Karlsruhe führt der Rundgang durchs Zentrum. Die Triwo hat die Räume nach ihren Gewerbeparks und sonstigen Liegenschaften benannt. Saal Zweibrücken ist mit 143 Quadratmetern der zweitgrößte. Der Raum Karlsruhe kann zusammen mit dem Foyer bestuhlt werden und fasst dann 250 Gäste. Der Raum Mannheim im Erdgeschoss hat eine besondere Widmung. „Er eignet sich gut für Familienfeiern. Das ist ein neues Angebot, das wir machen. Geburtstage, Hochzeiten, Konfirmationen, andere Feste, auch Betriebsfeiern, können bei uns begangen werden“, sagt die Triwo-Immobilien-Vermarkterin. Im Haus kann man auf die Küche und das Service-Personal des eingemieteten Caterers, Christian Dörr, zurückgreifen, der in Hornbach das Restaurant Capito betreibt. Bewirtungen für 250 Gäste seien machbar, sagt er. Laut Triwo könne man auch auf externe Caterer zurückgreifen. Im Sommer plant die Triwo einen Tag der offenen Tür, um gerade Privaten die Möglichkeiten vorzustellen. Triwo wundert sich: Hotels auf Besucherverkehr nicht eingestellt Die Vermarktung des Zweibrücker Konferenzzentrums startet erst. Die Triwo sieht gute Chancen, neben Firmen- und Privatkundschaft aus dem näheren Umkreis auch solche von weither anzulocken. „Wo hat man das schon außer an den großen Airports? Man kann einfliegen und hat ein flexibel zu nutzendes Konferenzzentrum gleich neben der Piste. Um den Aufenthalt können wir bei Bedarf ein Freizeitprogramm stricken, auch mit Flugplatzführung“, sagt Grünagel. Dass es neben der städtischen Festhalle am Rosengarten auch kürzlich neu entstandene Veranstaltungsräume – im Werko-Bauwerk oder der Kart-Halle von Antonio Cipolla – in Zweibrücken gibt, sei kein Argument, die eigenen Räume nicht zu vermarkten. Was Grünagel wundert, ist, dass noch keiner der ortsansässigen Hotelbetreiber den Kontakt gesucht hat. Denn es sei mit wachsenden Zahlen von Seminargästen, die sich mehrere Tage auf dem Flugplatzgelände aufhalten, zu rechnen. „Eine Kooperation mit einem Hotel haben wir bislang nicht“, so Grünagel.

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