Rheinpfalz Mannheim/Ludwigshafen: Deutlich mehr Polizei bei Fasnachtsumzug
Am 26. Februar schlängelt sich der 65. Gemeinsame Fasnachtsumzug der Städte Ludwigshafen und Mannheim durch die Quadrate.
Die Narren der Kurpfalz stehen in den Startlöchern. Unter dem Motto „Egal ob hiwwe oder driwwe, wir sinn all gemeinsam jung gebliewwe“ startet am Fasnachtsonntag, 26. Februar, um 14 Uhr der 65. Gemeinsame Fasnachtsumzug der Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen in der Quadratestadt. „Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, dass die Besucher aus der Metropolregion fröhlich und friedlich feiern können“, verspricht Mannheims Sicherheitsdezernent, Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU). Als Veranstalter rechnet die Karnevalskommission Mannheim (KKM) mit rund 300.000 Besuchern, die den rund 1500 Aktiven auf den 95 Zugnummern zujubeln werden. „Je nach Witterung“, schränkt Präsident Thomas Dörner ein. „Aber ich bin optimistisch: Seit ich den Umzug organisiere, war das Wetter immer gut.“ Bürgermeister Specht und Polizeidirektor Dieter Schäfer hatten für Besucher und Zugteilnehmer eine wichtige Botschaft: „Die Stimmung soll im Vordergrund stehen. Es gibt nach Auswertung des bundesweiten Lagebildes keinerlei Erkenntnisse über besondere Gefahren.“ Die Fasnacht stehe nicht im Fokus der Islamisten. Trotzdem sei man freilich in enger Absprache untereinander und für alles gerüstet. „Gegenüber 2015 sind noch einmal rund 100 Beamte, in Uniform und Zivil, mehr im Einsatz“, sagt Schäfer. Der Sicherheitscontainer am Paradeplatz sei zwischen 12 und 21 Uhr durchgehend besetzt. Dafür haben sich Polizei und Stadtverwaltung wie im Vorjahr in Ludwigshafen bewusst gegen eigene Zufluchtsräume für Frauen entschieden. „Das würde wieder Personal binden. Davon halten wir nichts. Wir haben dafür lieber mehr Streifen als Ansprechpartner auf der Straße“, so Specht. Ansonsten habe man das bestehende Konzept lediglich „leicht modifiziert“, etwa durch Absperrgitter in engen Kurvenbereichen oder an schmaleren Stellen entlang der Wegstrecke. Außerdem gebe es wieder fünf eigens ausgezeichnete Querungsstellen, an denen die knapp drei Kilometer lange Zugstrecke vor Beginn gekreuzt werden kann. Wenn sich der närrische Lindwurm in Bewegung gesetzt hat, sind diese Durchgangsstellen noch im Notfall passierbar. Zufahrtsstellen werden blockiert. „Und wir haben an diesem Tag ein ganz besonderes Augenmerk auf alle Lastwagen im Stadtgebiet“, sagt Schäfer und erinnert an die Tragödien in Berlin und Nizza. Die Zugteilnehmer stellen sich wieder am Schloss auf (siehe Grafik). Erste Nummer ist traditionsgemäß die Polizeireiterstaffel, der Ludwigshafener Teil des Umzugs beginnt ab Nummer 30. Angeführt wird der Pfälzer Teil vom Cabrio der Lukom, abgeschlossen wird er von der Nummer 68, der Kutsche von Kultur- und Weinbotschafterin Elke König in ihrer Rolle als Hoheit Elisabeth Auguste – Kurfürstin für Bayern und die Pfalz. Davor und danach sind die Mannheimer an der Reihe. „Los geht es zwischen den Quadraten N 1/C 1. Vorher sieht man zwar die Nummern, aber es gibt noch keine Stimmung und keine Bonbons“, sagt Dörner. Von hier biegt der Zug in die Kunststraße in Richtung Wasserturm, umrundet den Friedrichsplatz, überquert die Schienen und zieht über die Planken zurück in Richtung Rathaus. Der Zug löst sich zwischen den Quadraten E 1/D 1 auf. „Im Prinzip die gleiche Strecke wie 2015. Nur die Auflösung ist erst etwas später. Wir haben ein Quadrat mehr Stimmung“, ergänzt Dörner schmunzelnd. Überhaupt genügen ihm 95 Zugnummern vollkommen. „Wir haben bewusst darauf verzichtet, auf 111 zu erhöhen. Dafür hätten wir Nummern einkaufen müssen. Das wollten wir nicht.“ Die Narren aus der Kurpfalz sollten unter sich bleiben. Noch Fragen? Für die Anreise empfiehlt es sich, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. „Alle Busse und Bahnen fahren“, sagt Bürgermeister Specht. Zumindest, bis der Stadtbahnverkehr in der City ab 12 Uhr und am Friedrichsring ab 13 Uhr eingestellt wird. Für die A 656 zwischen Mannheim und Heidelberg ist am Fasnachtswochenende eine Vollsperrung angekündigt.