Eisenberg Manches gute Stück kommt per Anhänger angereist
74 Fahrer historischer Motorräder sind am Samstag zur zehnten Donnersberg-Klassik zusammengekommen, die der Automobil- und Motorrad-Club (AMC) Kerzenheim ausgerichtet hat. Etwa die Hälfte der Teilnehmer an der Rundfahrt um den Donnersberg reiste auf „eigener Achse“ an, die übrigen hatten ihre sehenswerten betagten Zweiräder auf den Anhänger gepackt und traten den Starter erst auf dem Waldsportgelände durch.
„Das Wichtigste sind heute die Benzingespräche, wie wir das nennen“, sagt Heinz Wirdel, der Zweite Vorsitzende des AMC Kerzenheim, der sich um die Oldtimer-Sektion des Vereins kümmert und die Donnersberg-Klassik organisiert hat. Als Benzingespräche wird das Fachsimpeln unter Gleichgesinnten bezeichnet, der Austausch über Baureihen, Motorbesonderheiten und Ersatzteilbeschaffung. Eines der Gespräche führt Alfred Hamm auch mit der RHEINPFALZ. Seine BMW ist Baujahr 1948, wie von dem Frankenthaler zu erfahren ist. Und da in dem Jahr die Währungsreform stattfand, hat Hamm mehrere Pfennigstücke auf den Tank seiner R 24 geklebt. „Vor dem Krieg wurde dieses Motorrad als R 23 gebaut, die Teile waren die gleichen, die Maschine auch“, erläutert er. Und schon erklärt Hamm detailliert die Besonderheiten der Aufhängung und den sichtlich einfachen Aufbau der hinteren Radbefestigung. Seit acht Jahren hat er die R 24, auf die er sichtlich stolz ist. Auch Roland Klippert ist gekommen, um sich den Benzingesprächen zu widmen. Andere Fahrer sind derweil auf der Rundfahrt unterwegs. Die führt am Morgen durch den nördlichen Donnersbergkreis mit Stationen in Dielkirchen, wo die Höhe einer Tordurchfahrt geschätzt werden muss, und in Kirchheimbolanden, wo eine Geschicklichkeitsprüfung zu absolvieren ist. Auch auf dem AMC-Gelände gibt es eine Prüfung, bei der es darum geht, wer sich am besten mit seinem Fahrzeug und dessen Abmessungen auskennt. Daneben gibt es einige Sonderwertungen, zum Beispiel für die älteste Fahrgemeinschaft. Die kommt diesmal aus Schopp im Landkreis Kaiserslautern. Das Motorrad ist Baujahr 1935, die Beifahrerin und der Fahrer wurden 1936 geboren. Auch eine Sonderwertung für den besten DKW-Fahrer gibt es. „Das haben wir als ehemaliger DKW-Club so eingeführt, der beste Fahrer mit einem alten Motorrad dieser Marke bekommt einen Sonderpreis“, erzählt Heinz Wirdel. Rund zweieinhalb Stunden sind die Fahrer bei der ersten Rundfahrt am Vormittag unterwegs, am Nachmittag geht es noch einmal auf eine zweite Runde, die durchs Eistal führt. Auch die Aktivisten des Motorrad- und Technikmuseums in Quirnheim sind vor Ort, um auf ihre Veranstaltung am letzten Juni-Wochenende hinzuweisen. Und mancher Fahrer nutzt am späteren Nachmittag die Chance, um auch noch beim Oldtimertreffen auf dem Clauserhof vorbeizuschauen und dort Freunde anderer historischer Gefährte zu treffen. (jös) .