Rheinpfalz Mal übers Wetter reden

«Mannheim.» Ein gutes Timing hat die Stadt beim Planen eines Workshops bewiesen. Die für Umwelt zuständige Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne) lädt am 15. Juni „zur Erstellung eines Klimafolgenanpassungskonzepts“ ein. Was dieses wundervolle Wortungetüm bedeutet? Es soll um die Frage gehen, wie sich Mannheim gegen heiße Sommer, milde Winter, Schadstoffe in der Luft oder Unwetter wappnen kann. Schwer zu ertragende Hitze und Schwüle sowie im Anschluss krachende Gewitter mit vielen vollgelaufenen Kellern – all das hat es vor wenigen Tagen gegeben. In dem Workshop sollen Akteure der Stadt darüber nachdenken, was man lokal tun kann, um die Folgen solcher Wetterkapriolen abzumildern. Teilnehmer sind Vertreter des Gemeinderats, des Umweltforums, der Handwerkskammer, der Klimaschutzagentur sowie von Unternehmen sowie Bürgerinitiativen und Vereinen. Das Ziel der Stadt: eine klimaangepasste Stadtentwicklung. Es geht um Gesundheit, Wohnen, Verkehr und Wasserwirtschaft. All das klingt noch recht zurückhaltend im Vergleich zu all dem, was auf dem Feld Wetterbeeinflussung offenbar schon möglich ist. Geoengineering heißt das Zauberwort. Gott spielen hatte für manche Menschen schon immer einen gewissen Reiz. 2008 zum Beispiel sprühten Flugzeuge bei den Olympischen Spielen Chemikalien in die Pekinger Luft, damit sich die Wolken vor und nicht über den Sportstätten entleerten. Mittlerweile diskutieren Forscher sogar über künstliche Vulkanausbrüche, um die Durchschnittstemperatur zu senken. Unheimliche Vorstellung. „Vertikale Begrünung“, was die Stadt Mannheim zum Beispiel zur Kühlung vorschlägt, klingt zwar langweiliger, aber viel sympathischer.

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