Rheinpfalz Luchse im Wohngebiet: So wahrscheinlich ist eine Begegnung

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Die Umsiedlung von rund 20 Luchsen ist geplant.

Nach umfangreichen Vorbereitungen wurden die ersten drei Luchse im Juli 2016 im Pfälzerwald ausgewildert; acht weitere folgten bisher und mindestens sechs Jungtiere wurden 2017 und 2018 in der neuen Heimat geboren. Geplant ist es, insgesamt 20 Luchse in der Schweiz und der Slowakei zu fangen und umzusiedeln, erläutert Sylvia Idelberger, Projektleiterin der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz für die Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald (EU-Life-Luchs-Projekt). Eine Gefahr für Menschen gehe von ihnen nicht aus. Waldbesucher jeden Alters könnten sich nach wie vor unbeschwert im Wald bewegen. Nachzulesen ist das auch im Internet unter www.snu.rlp.de.

„Unbestätigte Hinweise“

Gegenüber der RHEINPFALZ sagte Idelberger, dass ihr zu den bei Merzalben geschilderten Begegnungen mit einem Luchs „zurzeit keine Details vorliegen“. Sie habe den zuständigen Kollegen, Ditmar Huckschlag, nicht erreichen können. Huckschlag arbeitet in der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) und ist für das „Demographische Großkarnivoren-Monitoring“ zuständig (Großkarnivoren sind große Fleischfresser). Das heißt, dass über ein Netzwerk von ehrenamtlichen Personen, sogenannte „Großkarnivoren-Beauftragte“, Hinweise aus der Bevölkerung etwa zum Luchs entgegengenommen und dokumentiert werden. Die FAWF wertet diese Hinweise nach wissenschaftlichen, mittlerweile bundesweit einheitlichen Kriterien aus. Allgemein gilt, dass alle Hinweise, bei denen ein Luchs (oder ein Wolf) als Verursacher aufgrund der mangelnden „Indizienlage“ von einer erfahrenen Person weder bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte, als „unbestätigte Hinweise“ gewertet werden. Dazu zählen alle Sichtungen ohne Foto- oder Videobeleg; ferner alle Hinweise, die zu alt, unzureichend oder unvollständig dokumentiert sind, zu wenige Informationen für ein klares Bild (etwa bei Spuren) aufweisen oder aus anderen Gründen für eine Bestätigung nicht ausreichen.

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