Rheinpfalz Leiser Abschied mit „Danke“-Schildern

Einziger Tagesordnungspunkt des Waldmohrer Verbandsgemeinderats war am Mittwoch die Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Im Mittelpunkt stand aber ohnehin Rudi Agne: Der Bürgermeister leitete seine letzte Sitzung.

Weil’s bei den Waldmohrer Ratssitzungen in der jüngeren Vergangenheit selten erhitzte Gemüter gab, wird die Hitze eben von außen dazugeholt. Schon vier Wochen zuvor, als zuletzt über den Flächennutzungsplan beraten worden war, hatte die Verwaltung den bis dato heißesten Tag des Jahres für die Sitzung ausgewählt. Dieses Kunststück gelang nun erneut: Am Mittwochabend mussten die Gremiumsmitglieder bei Außentemperaturen von mehr als 35 Grad im Sitzungssaal unterm Dach des Waldmohrer Rathauses schwitzen. Da traf es sich gut, dass nur ein einziger Tagesordnungspunkt angesetzt war: Bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans mussten die Einlassungen der Träger öffentlicher Belange und von Bürgern besprochen werden. In den Plan aufgenommen wird unter anderem ein Antrag der Ortsgemeinde Waldmohr: Ein Investor will in der Georg-Fleischer-Straße einen „großflächigen Einzelhandelsmarkt“ eröffnen, darum muss dort das betreffende Areal in anderer Form ausgewiesen werden. Doch die Ratsmitglieder hatten vor allem auf das Ende der kurzen Sitzung gewartet, um die vorbereiteten „Danke! Und alles Gute“-Handzettel in die Höhe zu halten. Einige Ansprachen und Geschenke gab es dann noch für Rudi Agne (SPD). Dagegen konnte sich der scheidende Bürgermeister nur schwerlich wehren – obgleich er sich im Vorfeld gegen jegliche öffentliche Verabschiedung ausgesprochen hatte. Kein Geheimnis ist, dass auch die zwischenzeitlich zurückgenommene Ankündigung von Landrat Winfried Hirschberger, die scheidenden Bürgermeister nicht für den Rest des Jahres zu Beauftragten ihrer VG zu machen (wir berichteten mehrfach), ihren Teil zu Agnes Entscheidung zum stillen Abschied beigetragen hatte. Am 31. Juli endet Agnes Amtszeit, acht Jahre lang hat er die Geschicke der Verbandsgemeinde als Bürgermeister geleitet. „Verschiedene Gründe haben mich zum Aufhören bewogen: persönliche wie auch welche von außen“, sagte Agne. Nach 47 Jahren sei es an der Zeit, die berufliche Laufbahn zu beenden. Am 1. August 1969 hatte er seinen Dienst im Waldmohrer Rathaus angetreten, damals bei der Ortsgemeinde. Der Bürgermeister dankte dem Rat für die „immer faire und sachliche Diskussion“ und hielt als Fazit seiner Amtszeit fest: „Bei allen Höhen und Tiefen haben doch die guten Zeiten überwogen.“ |tmü

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