Rheinpfalz Kostengünstig und sinnvoll muss es sein

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Das ist doch mal ein Silberstreif für den Hauensteiner Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW), der seit sieben Jahren erfolglos um eine neue Unterkunft kämpft. „Wenn alles glatt läuft, könnte noch in diesem Jahr der erste Spatenstich für eine neue THW-Unterkunft in Hauenstein erfolgen“, sagte gestern der Leiter des Geschäftsbereichs Bauen bei der Bonner Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima), Lutz Leide.

Zusammen mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer und dem Präsidenten der Bundesanstalt THW (Technisches Hilfswerk), Albrecht Broemme, informierte der Abteilungsleiter der Bima über neue Entwicklungen in der unendlichen Geschichte um die THW-Unterkunft. Die Bundestagsabgeordnete, die Mitglied des für das THW zuständigen Innenausschusses des Bundestages ist, sagte, der RHEINPFALZ-Bericht über den Frust der THW-Helfer wegen der Hängepartie um eine neue Unterkunft (wir berichteten am 15. Dezember) habe sie veranlasst, „richtig Druck aufzubauen und Nägel mit Köpfen zu machen. Ich stehe da im Wort, diesen intakten und hoch angesehenen Ortsverband mit seiner großen Jugendabteilung zu unterstützen.“ Ihr Druck scheint geholfen zu haben: Wie Lutz Leide bestätigte, werde die Bima, der Immobiliendienstleister des Bundes, binnen drei Monaten alle möglichen Varianten überprüfen, um eine neue Unterkunft „bei der gegebenen Topografie in einer vertretbaren Preisgröße“ realisieren zu können. Dabei werde man in die Analyse einbeziehen, welche Synergieeffekte mit dem THW-Nachbarn, dem neuen Feuerwehrgerätehaus, möglich sind, um Kosten zu drücken. „Wir wollen das Maximum an Synergie herausholen“, sagte Leide. Hans-Georg Hartmann, Referatsleiter des THW-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, teilte mit, dass zwar eine genehmigungsfähige Planung für eine Unterkunft in der Wasgaugemeinde vorliege. Sie käme freilich auf 3,3 Millionen Euro und damit in einen Bereich, der auch vor dem Hintergrund, dass neben dem „Sorgenkind Hauenstein“ bundesweit rund 100 Bauvorhaben auf der Agenda stünden, nicht zu finanzieren sei, wie Albrecht Broemme ergänzte. Im Schnitt kosten solche Baumaßnahmen zwischen 1,5 und zwei Millionen. Wegen der besonderen Topografie werde man aber, so Broemme weiter, in Hauenstein auch mit höheren als mit den durchschnittlichen Kosten leben können. Die Bima müsse nun also, wie Broemme anmerkte, binnen 90 Tagen alle Varianten „sehr intensiv prüfen und bewerten und schauen, wie das Projekt preiswert realisiert werden kann“. Möglich sind sowohl ein Neubau am bisherigen Standort, der einen Abriss der Immobilie notwendig machen würde, als auch ein „maßgeblicher Umbau“ oder ein Neubau in der Nachbarschaft der Feuerwehr. Das dort in Frage kommende Grundstück werde von dem Eigentümer, der Verbandsgemeinde, bis zu einer Entscheidung freigehalten, wie Verbandsbürgermeister Werner Kölsch zusagte. Überhaupt: „Wir werden von der Kommune sehr gut unterstützt. Das ist nicht überall so“, lobte der THW-Chef. „Wenn die neue Kostenkalkulation vorliegt, werden wir einen ,Beschaffungsauftrag’ an die Bima geben. Die Bima wird bauen und die Unterkunft an das THW vermieten“, skizzierte Hans-Georg Hartmann das weitere Procedere. Und: „Wir nehmen das, was am kostengünstigsten ist und sinnvoll für die Belange des Ortsverbandes“, merkte Broemme an. „Wenn alles so läuft, wie wir es uns vorstellen, können die Bagger noch in diesem Jahr rollen“, ließ sich der Bima-Vertreter auf Nachfrage festlegen, wollte aber „auf dem Konjunktiv bestehen“. „Wichtig ist: Die Ankündigungen haben sich jetzt in verbindliche Zusagen verändert. Jetzt scheint unser Ziel erreichbar“, kommentierte der Ortsbeauftragte Klaus Schwarzmüller erleichtert die neue Entwicklung. Er und sein Stellvertreter Peter Jost dankten der Bundestagsabgeordneten Schäfer für deren „Rückendeckung“: „Mit Frau Schäfer habe ich in den letzten Wochen häufiger telefoniert als mit meiner Frau“, sagte der Chef des Ortsverbandes. Jetzt gehe die Hoffnung seiner Mannschaft dahin, dass die weiteren Schritte innerhalb des geöffneten Zeitfensters gegangen werden können. (ran)

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