Eisenberg Knappe Mehrheit für weitere Weedbach-Renaturierung

Derzeit ruht die Baustelle am Weedbach in Quirnheim. Darüber informierte Ortsbürgermeister Hubert Deubert in der jüngsten Sitzung den Gemeinderat. Grund ist die Klage eines Anliegers.

Zwar sei die Renaturierung genehmigt gewesen, jetzt haben sich aber durch die Verhältnisse vor Ort Änderungen ergeben. Gegen diese klage der Anlieger, da die Änderung sein Grundstück betreffe. „Es geht um eine Quellfassung, die auf dem Grundstück des Klägers vorgenommen werden soll.“ Der Eigentümer wehre sich vor allem gegen „zu viel Öffentlichkeit“, die in diesem Bereich zukünftig durch die Renaturierung stattfinden werde. Kontrovers wurde in diesem Zusammenhang die Frage debattiert, ob die Renaturierung des Weedbachs bis zum Sportplatz weitergeführt werden soll. Während Landwirte im Rat einerseits die „Versauerung“ von Wiesen befürchten, sprachen sich andere Ratsmitglieder für einen natürlichen Verlauf des Bachs aus. Zwischen 80.000 bis 100.000 Euro werde die Maßnahme wohl kosten, informierte Deubert, wobei die Gemeinde lediglich einen Anteil von maximal 10.000 Euro zahlen müsse, da die Struktur- und Genehmigungsdirektion aus der Aktion Blau Zuschüsse von 90 Prozent gewähren. Der Rat einigte sich letztlich darauf, die Bezuschussung zu beantragen, die eigentliche Entscheidung über die Renaturierung aber dem neuen Gemeinderat zu überlassen. Ebenfalls kontrovers diskutiert wurde darüber, ob ein 35 Meter langes Stück Feldweg am Sportplatz entwidmet werden sollte. Hintergrund hierzu: Auf dem Weg, der von niemandem genutzt wird, steht seit geraumer Zeit die Grillstelle des Sportvereins. „Die Gemeinde vergibt sich hier nichts, wir können den Weg jeder Zeit wieder seiner Bestimmung zuführen, wenn wir das wollen. Eigentümerin der Flächen bleibt immer die Gemeinde“, so Deubert. Kritik kam wieder aus den Reihen der Landwirtschaft. „Der Weg wurde bei der Flurbereinigung von den Grundstückseigentümern finanziert, deshalb kann er jetzt nicht einfach dem Sportverein geschenkt werden“, wurde unter anderem argumentiert. Trotz der Debatte stimmte der Rat letztlich der Entwidmung des Weges zu, der Sportverein soll einen Pachtvertrag für den Bereich des Grillplatzes bekommen, unbefristet und kostenlos. Für 3300 Euro hat die Gemeinde einen neuen Aufsitz-Rasenmäher gekauft. Die Anschaffung beschlossen hatte Ortsbürgermeister Deubert in einer Eilentscheidung, da das bisher genutzte Gerät nicht mehr repariert werden konnte. (jös)

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