Rheinpfalz Klimawandel: Wetterextreme Problem für Winzer

Bodenheim/Geisenheim. Beim Klimawandel machen Winzern die Wetterextreme Sorgen. „Das sind Herausforderungen“, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstitutes in Bodenheim (Landkreis Mainz-Bingen), Ernst Büscher. 2015 habe es einen besonders trockenen Sommer gegeben. „Dieses Jahr der Niederschlag.“ Feuchtigkeit und Wärme könnten zu Pilzbefall führen. „Der falsche Mehltau ist kaum in den Griff zu bekommen.“

Die Klimaerwärmung selbst sei noch kein großes Problem. „Die Winzer sind noch Gewinner“, sagte Büscher. Die Qualität des Spätburgunders sei „deutlich besser“ geworden. Deutschland sei weltweit der immerhin drittgrößter Produzent dieser Sorte. Rotweine liebten die Sonne. „Die Weine werden geschmacksintensiver.“ Nach einer Analyse des Weinbau-Experten Manfred Stoll von der Hochschule Geisenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) gingen Temperaturschwankungen zurück. Dies habe zu einer höheren „Qualitätsstabilität der Weinjahrgänge“ geführt. „Wenn die Werte weiter steigen, könnte es aber zu heiß werden“, sagte Büscher. Eine Lösung: Die Anbaufläche vom Südhang in den Osthang verlagern, „um extremer Hitze zu entgehen. Die Winzer könnten auch in höhere, kühlere Lagen gehen.“ Eine Prognose zu stellen sei allerdings schwierig: „Der Klimawandel verläuft nicht linear.“ Wirklich fürchten würden sich die Winzer vor der Zukunft nicht. Dieser Ansicht ist der Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes in Oestrich-Winkel (Rheingau-Taunus-Kreis), Peter Seyffardt, ebenso der Geschäftsführer der Bergsträßer Winzergenossenschaft in Heppenheim (Landkreis Bergstraße), Otto Guthier. „Wir müssen mit der Situation zurechtkommen“, sagte Seyffardt. Die Ernte habe sich „in den vergangenen 50 Jahren um 14 Tage nach vorne verschoben.“ Auch an der Bergstraße werde es wärmer, teilte Guthier mit. „Das merken wir seit 30 Jahren.“ |lrs

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