Eisenberg Kleine Geschenke mit großer Wirkung

Von Schals über Pullis bis hin zu Teddys: Eine große Menge bunter Gaben hat Anita Bertram (Sechste von rechts) von dem Eisenberg
Von Schals über Pullis bis hin zu Teddys: Eine große Menge bunter Gaben hat Anita Bertram (Sechste von rechts) von dem Eisenberger Strickkreis für »Weihnachten im Schuhkarton« erhalten.

Schals, Mützen, Socken, Pullis, Schlüsselanhänger und Teddys – das sind die Gaben, die der Eisenberger Strickkreis am Mittwoch im Azurit-Seniorenheim Zehnthaus in Eisenberg in großer Menge an Anita Bertram übergeben hat. Die Carlsbergerin betreibt seit 20 Jahren die regionale Sammelstelle für „Weihnachten im Schuhkarton“. Bei dem Treffen informierte sie über die weltweite Aktion.

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der global agierenden Operation Chistmas Child, die von der amerikanischen Organisation Samaritan’s Purse getragen wird. Ziel ist es, allen Bedürftigen dieser Erde zwischen zwei und 14 Jahren einmal in ihrem Leben ein Päckchen mit Spielzeug, Kuscheltieren, Schulsachen, Kleidung und Süßigkeiten zu schicken. Hierzulande engagiert sich bei diesem Projekt seit 1996 der soziale und christliche Verein Geschenke der Hoffnung aus Berlin. „Im ersten Jahr wurden 1600 Schuhkartons zu Kindern nach Rumänien geschickt“, so Bertram. Ein Jahr später seien bereits 6800 Päckchen zusammengekommen, 1998 schon 36.000, die dann überwiegend nach Polen gingen. Inzwischen seien es rund eine halbe Million Schuhkartons, die alljährlich vor dem höchsten christlichen Fest in alle Welt verschickt werden. „Empfänger sind vor allem Jungen und Mädchen in Waisenhäusern, in sehr armen Gegenden und Kriegsgebieten“, erzählt Bertram. Es werde bei der Auswahl der Zielorte speziell auf Katastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen reagiert, so die Carlsbergerin, bei der anfangs 180 Päckchen eingingen. „Heute ist es etwa das Zehnfache.“ Welche Wirkung so ein Geschenkpaket haben kann, wurde anhand von zwei kurzen Filmchen verdeutlicht. In jedem Schuhkarton steckt auch die Weihnachtsgeschichte in der jeweiligen Landessprache, sogar – nach Absprache – in den Päckchen, die in muslimische Länder gehen. Dieses Büchlein und der praktische Beweis christlicher Nächstenliebe in Form des Schuhkartons bringe viele arme Kinder der Kirche näher, wo sie dann Unterstützung erführen. „Ihre Sachen werden sehr gebraucht“, betonte Bertram an die strick- und häkelfreudigen Frauen gewandt. Diese hatten einen großen Berg ihrer Produkte auf einen Tisch geschüttet. Entstanden ist der Kreis laut der Leiterin Liesel Schorz 2013. Vier Eisenbergerinnen schlossen sich mit der vierköpfigen Strickgruppe aus Steinborn zusammen und haben anlässlich der 1250-Jahr-Feier Eisenbergs unter anderem Straßenschildpfähle und Bäume mit Strickware ummantelt. „Inzwischen haben wir ungefähr 20 Mitglieder“, so Schorz. Gearbeitet wird bei den wöchentlichen Treffen hauptsächlich für „Weihnachten im Schuhkarton“. Hergestellt wird aber auch Dekoratives für die Kita In den Ortswiesen, wo Schorz’ Enkel untergebracht sind, und für das Azurit, wo sich die Damen immer mittwochs um 14 Uhr treffen. In dem Kreis wirken auch eine Kroatin, eine Türkin und eine Kurdin mit. Mitte November gehen die Präsente, die bei Bertram aus der gesamten Region mit rund 40 lokalen Sammelstellen seit Anfang Oktober eingegangen sind, nach Berlin. Von der Bundeshauptstadt aus geht es in großen Lkw nach Osteuropa.

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