Landstuhl Kerosinablass: Bürgermeister Degenhardt widerspricht Anita Schäfer

Er widerspricht damit vehement der Aussage der CDU-Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer, die in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, sie sehe keine Belastung von Mensch und Umwelt durch Kerosinablässe über der Region.
Degenhardt betont, er könne sich in dieser Diskussion nur wiederholen: Wenn man ihm sage, dass von dem abgelassenen Kerosin am Boden nichts ankomme, dann widerspreche das allgemeinen physikalischen Gesetzen und fordere geradezu den Widerspruch heraus. Denn warum dürften diese Kerosinablässe dann nicht auch über größeren Städten stattfinden? „Wenn angeblich nichts unten ankommt, dann kann man das Zeug doch auch über Frankfurt ablassen“, so Degenhardt.
Wenn Anita Schäfer ausführe, dass das Kerosin in dieser großen Flughöhe nicht nur verwirbele, sondern sogar verdunste, widerspreche auch dies, so Degenhardt, „meinen, wenn auch in diesem Bereich geringen, schulischen Restkenntnissen“. Denn wenn beispielsweise Wasser verdunste, dann steige es auf und kondensiere irgendwann, bevor es als Regen wieder zur Erde zurückkehre.
Negative Auswirkungen auf die Tourismusarbeit
Der Bürgermeister verwies darauf, dass auch in der erwähnten Studie des Umweltbundesamtes klar ausgeführt werde, dass zumindest die „Möglichkeit einer gewissen Beeinträchtigung, die vermieden werden solle“, nicht ausgeschlossen werden könne. Dies hatte Schäfer jedoch unerwähnt gelassen.
Was Degenhardt besonders wichtig ist: Er befürchtet neben allgemeinen Gesundheits- und Umweltgefahren auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Tourismusarbeit. Die Tatsache, dass auch Besucher zur Kenntnis nehmen müssten, dass über ihren Köpfen tonnenweise Kerosin abgelassen wird, „dass wir die Fuel Dumping Location für halb Deutschland sind“, torpediere diese Arbeit, der sich die Mitarbeiter in den Verwaltungen gerade in den vergangenen Jahren engagiert und mit viel Kreativität gewidmet hätten. „Das ist wirklich verheerend“ und sei eine erhebliche Belastung für die Region, stellt er fest.
Messungen gefordert
Der Christdemokrat plädiert deshalb für „aussagekräftige und reale Messungen über unmittelbare und zeitverzögerte Folgen des Kerosinablasses“. Er stellt sich zudem die Frage, warum eine Region, die bereits stark unter militärischen Lasten zu leiden habe, auch noch diese Bürde zu tragen habe.
