Rheinpfalz Keine Windräder in Breitenbach

Nach fast vier Jahren Hin und Her entschloss sich am Mittwochabend der Breitenbacher Rat, einen Waldstreifen an der Ortsrandlage „Dörrenbacher Wald“ zu verkaufen. Vorm Verkauf sollen allerdings die Bäume fallen. Weiter informierte Ortsbürgermeister Jürgen Knapp, dass es auf der Gemarkung Breitenbach keine Windräder geben wird.

Laut Knapp hat die Firma Abo-Wind alle Aktivitäten zum Bau von Windanlagen auf der Gemarkung gestoppt, nachdem bei der Umweltuntersuchung ein brütendes Schwarzstorchenpaar entdeckt wurde. Im Gegensatz zum Weißstorch ist der Schwarzstorch ein scheuer Bewohner alter, geschlossener Wälder. In der gesamten Pfalz sind laut Knapp nur zwei Nester dieses in unserer Region seltenen Vogels entdeckt worden. Nachdem in Sachen „Dörrenbacher Wald“ nach der Maisitzung des Rates ein Termin mit Forstamtsleiterin Gabi Kleinhempel stattgefunden hatte, trafen nun die Gemeindevertreter zwei Grundsatzentscheidungen: Der Rat stimmte mit einer knappen Mehrheit von sechs Stimmen der Fällung des strittigen Baumbestandes am Tannenweg zu. Drei Ratsmitglieder enthielten sich, fünf stimmten mit nein. Weiter sprachen sich acht Gemeindevertreter für den Verkauf des Waldstreifens aus, fünf Räte waren dagegen, ein Ratsmitglied enthielt sich. Über den eigentlichen Verkauf des Waldstreifens beriet das Gremium im nichtöffentlichen Teil. Der Rat stimmte der Übernahme des Gemeindeanteils für die Herstellung verschiedener Fußwege einstimmig zu. Die Wege – Knapp nannte den Weg vom Buswendeplatz hin zur Grundschule sowie drei Verbindungen zu den „Babelgärten“ – sollen im Rahmen der Flurbereinigung hergestellt werden. Die Kosten des Wegebaus bezifferte er auf 50.000 Euro. Nach Aussage von Knapp wird der Anteil der Gemeinde, selbst wenn er 40 Prozent betragen sollte, durch die Gebühren, die bei der Vermessung von innerörtlichen Grundstücken erhoben worden sind, getragen. Für die Vermessungen erhob das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) 100 Euro pro Grundstück. Einvernehmlich ermächtigte der Rat den Ortsbürgermeister, Straßenschäden durch ein Fachunternehmen beseitigen zu lassen. Für die Ausbesserungsarbeiten wurden 10.000 Euro im Haushalt 2017 eingestellt. Weiter vergaben die Gemeindevertreter eine Teilsanierung der Friedhofsmauer an Adam Kaczanowski. Der in Breitenbach ansässige Kleinunternehmer gab mit 7735 Euro brutto das günstigste Angebot ab. Nach dem Rückbau des Gastanks im Außenbereich der Schönbachtalhalle war sich der Rat einig, die Böschung zum Kinderspielplatz mit L-Steinen terrassenförmig zu gestalten. Den Auftrag erhielt für 8356 Euro Firma Uwe Jahns aus Waldmohr. Weil ein Baum immer wieder mit Laub und Blütenstaub sein Grundstück verunreinigt, stellte ein Anlieger im Eichenweg den Antrag auf Fällung. Der Rat lehnte das Ansinnen ab. Ortsbürgermeister Knapp begründete die Entscheidung damit, dass die Bäume in den Pflanzinseln als Ausgleichsflächen in den Bebauungsplan aufgenommen worden seien. Ebenfalls keinen Handlungsbedarf sahen die Gemeindevertreter in der von Anliegern bemängelten Parkplatzsituation. Laut Knapp sind im Bebauungsplan keine Stellplätze im öffentlichen Raum ausgewiesen. Bei fünf Enthaltungen ermächtigte der Rat den Ortsbürgermeister, für 5000 Euro plus eine vom Kindergartenelternausschuss in gleicher Höhe in Aussicht gestellte Spende Spielgeräte für den Kindergarten zu bestellen. Der Ausschuss wirkt bei der Auswahl mit.

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