Rheinpfalz Keine riesigen Zuwächse

Gut frequentiert ist die Lauterer Hochschule. 2795 Studenten zählt sie an allen drei Standorten, davon sind knapp 600 Erstsemest
Gut frequentiert ist die Lauterer Hochschule. 2795 Studenten zählt sie an allen drei Standorten, davon sind knapp 600 Erstsemester.

„Es ist eine Stabilisierung auf hohem Niveau“, meint Hochschulpräsident Hans-Joachim Schmidt über die Neueinschreibungen für das Wintersemester. 1427 Erstsemester haben sich an den drei Standorten der Hochschule angemeldet, 82 weniger als im Vorjahr.

Auf dem Kaiserslauterer Campus Kammgarn gibt es damit knapp 600 frischgebackene Studenten, wohingegen es im vergangenen Wintersemester noch 655 waren. Während es im Fachbereich Bauen und Gestalten deutlich weniger Erstsemester sind (322, Vorjahr: 382), hält sich die Anzahl im zweiten Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften mit 272 (273) nahezu die Waage. Die meisten „Erstis“ gibt es in Kaiserslautern in den Bachelorstudiengängen Architektur (93), Wirtschaftsingenieurwesen (69), Maschinenbau (60) und Bauingenieurwesen (57), wenngleich auch hier mit Ausnahme der Architektur jeweils Rückgänge zu verzeichnen sind. Neu am Start ist in den Ingenieurwissenschaften der berufsbegleitende Masterstudiengang Prozesstechnik, für den sich 17 Anfänger angemeldet haben. Ein solches Angebot soll es im kommenden Jahr auch in der Elektrotechnik geben. Auf dem Campus Pirmasens, auf dem der Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften beheimatet ist, haben 140 junge Frauen und Männer ihr Studium gestartet. Im vergangenen Wintersemester waren es 45 mehr. Einzig in Zweibrücken, dem dritten Standort der Hochschule Kaiserslautern, sind es etwas mehr Erstsemester geworden als im Wintersemester davor: 693 (plus 24). Geschuldet ist das einem Anstieg im Fachbereich Betriebswirtschaft, wo sich 371 Anfänger immatrikuliert haben (Vorjahr: 338). Dort konnte die Hochschule insbesondere mit dem neuen Bachelor-Angebot Wirtschaft und Recht punkten. Statt der zunächst einmal erhofften 25 Einschreibungen gab es gleich 63. Den Studiengang zeichnet die Kooperation mit dem Pfälzischen Oberlandesgericht in Zweibrücken aus. „Ein derartiges Konstrukt ist einmalig in Deutschland“, hebt Studiengangsleiter Rolf Pohl hervor. Die juristischen Inhalte des Studiums werden unter anderem von Lehrbeauftragten des Oberlandesgerichts abgedeckt. In der Informatik und Mikrosystemtechnik, dem zweiten Zweibrücker Fachbereich, ist die Zahl der Anfänger etwas gesunken: von 331 auf nunmehr 322. Insgesamt studieren damit an der gesamten Hochschule 6215 junge Menschen (Vorjahr: rund 6300), in Kaiserslautern alleine 2795. Für die kommenden Jahre erwartet Präsident Schmidt bei den Studienanfängern keine „riesigen Zuwächse“ mehr: „Ich denke, dass wir uns auf diesem Niveau einpendeln.“ Eine Hochschule mit technischem Profil habe nicht die Zuwachsraten wie in den Sozialwissenschaften. Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung meint er: „Wir sind an den Pool gebunden, den die Westpfalz hergibt.“ Nicht nur um hier Rückgänge auszugleichen, sondern auch um Fachkräfte in die Westpfalz zu holen, will sich die Hochschule mit Studiengängen bundesweit und international positionieren. Das gelingt offenbar mit einem Angebot wie dem Pirmasenser Master-Studiengang Product Refinement, bei dem es um die Veredelung von Produkten in den Bereichen Textil, Kunststofftechnik, Leder geht und bei dem ausschließlich auf Englisch gelehrt wird. Zwar haben sich aktuell nur vier neue Interessenten immatrikuliert, doch gibt es nach Angaben von Hochschul-Pressesprecherin Elvira Grub insgesamt 110 Studierende - und fast alle stammen aus dem Ausland. Einer der Gründe dafür, dass der Anteil der internationalen Studenten in Pirmasens bei immerhin 29 Prozent liegt. An der gesamten Hochschule sind 15,6 Prozent der Studenten Ausländer.

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