Eisenberg Kein Relikt der Vergangenheit

9,7 Millionen gefallene Soldaten forderte der Erste Weltkrieg, mehr als zwei Millionen auf deutscher Seite. Daran erinnerte gestern Ortsvorsteher Georg Grünewald (CDU) bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Stauf. Genau 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sei das Erinnern wichtiger denn je. Das zeigen auch die großen Feiern, befand der Ortsvorsteher. Grünewald nannte als Beispiel die Veranstaltungen in Paris, die belegten, dass andere Nationen eine unterschiedliche Wahrnehmung von Kriegsereignissen hätten. In Frankreich werde beispielsweise die Zeit zwischen 1914 und 1918 als der „große Krieg“ gesehen, während in Deutschland vor allem die Erinnerung an die zahlreichen Opfer des Zweiten Weltkriegs aufrecht erhalten werde. Auch wenn Europa seit 70 Jahren im Frieden lebe, sei es wichtig, der Opfer der kleinen Kriege auf den Straßen zu gedenken. Grünewald erinnerte an die Opfer brutaler Gewalt, an die Menschen, die unter religiösen Auseinandersetzungen leiden, gleich welcher Herkunft sie sein. Er gedachte den Opfer von Übergriffen, die täglich in ihrem Lebensumfeld angegriffen würden. Deshalb sei der Volkstrauertag kein Relikt der Vergangenheit, sondern ein wichtiges zeitloses Erbe, ein Tag der Gelegenheit zum Nachdenken gebe, der einen Blick auf die Gegenwart und die Zukunft eröffne. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Posaunenchor Eisenberg.

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