Rheinpfalz Jugend soll die Jumelage aufrechterhalten

Erstmals veranstaltet der Partnerschaftsverein Belerf zurzeit ein Jugendzeltlager für Jungen und Mädchen aus Belmont de la Loire und Erfweiler. Die Partnerschaft, die Jumelage zwischen beiden Orten besteht bereits seit 43 Jahren.

Die Gründerväter sind schon älter, sie möchten aber, dass sich auch die Jugendlichen vom Partnerschaftsgedanken anstecken lassen. Das funktioniert nur, wenn diese sich durch persönliche Kontakte näher kennenlernen. 18 Jugendliche zelten jetzt eine Woche gemeinsam auf dem Jugendzeltplatz in Niederschlettenbach. Am Samstag war es soweit, zehn Mädchen und Jungen aus Belmont mit zwei Betreuerinnen kamen nach langer Zugfahrt mit zweimaligem Umsteigen auf dem Bahnhof in Weißenburg an. Empfangen wurden sie von Petra Bartenschlager, der Organisatorin des Lagers, und Johannes Geschwind, dem Jugendwart. Mit Autos ging es nach Niederschlettenbach, wo sie die acht Erfweilerer Teilnehmer bereits erwarteten. Die Zelte wurden aufgebaut, alle richteten sich für die folgende Woche ein. Neben den Schlafzelten gibt es ein Aufenthalts- und ein Küchenzelt. Am Abend kamen mit dem Partnerschaftsvorsitzenden Raimund Peter und dem Erfweilerer Ortsbürgermeister Walter Schwartz die Offiziellen zur Begrüßung. Danach ging es am Lagerfeuer mit einer Kennenlernrunde weiter. Die Jungen und Mädchen sind zwischen 13 und 17 Jahre alt. Es sind überwiegend Mädchen, die am Lager teilnehmen. Aus Erfweiler sprang erst im letzten Moment noch ein junger Mann auf den Lagerzug auf. Am Sonntag ließen sich die Jugendlichen auf der Burg Berwartstein durch die unterirdischen Gänge und auf die Zinnen führen. Außerdem lernten sie Geschichten über den berüchtigten Raubritter Hans Trapp kennen. Die französischen Jugendlichen erhielten hier einen ersten Eindruck von der Weite des Pfälzerwalds. Zum Abschluss des Tages sprangen alle zur Abkühlung in die Fluten des Seehofweihers. Am Dienstag stand die Erkundung Erfweilers und seiner Umgebung auf dem Programm. In Gruppen mit je drei französischen und zwei deutschen Jugendlichen ging es auf die Suche von Kirche, Köhlerplatz, Sportplatz, Landschaftsweiher und Hahnfels. Dort mussten Aufgaben gelöst und Fragen beantwortet werden. Diese waren in Deutsch oder Französisch formuliert. So war ein gemeinsames Arbeiten notwendig, um auf das richtige Ergebnis zu kommen. Das Schlussspiel fand auf der Boulebahn am Erfweilerer Belmontplatz statt. Gestern Abend war eine Diskussionsrunde am Lagerfeuer über den Partnerschaftsgedanken angesagt. Es ging um Fragen nach dem Sinn der Partnerschaft und ob sie dem einzelnen Jugendlichen etwas bringt. Und wie verständigen sich die Jugendlichen untereinander? Alle Erfweilerer Mädchen lernen Französisch in der Schule, bei den Teilnehmern aus Belmont sieht es mit Deutsch weniger gut aus. Aber es gibt Hände und Füße sowie Englisch, das in manchen Situationen aushelfen muss. Am heutigen Donnerstag fährt die Gruppe nach Pirmasens ins Dynamikum. Dann ist die gemeinsame Woche fast schon rum. Damit die Jugendlichen sich wohlfühlen, sind viele Hände aktiv. Bei der Verpflegung kommen die örtlichen Bäcker und Metzger dem Verein entgegen. Frühstück macht Petra Bartenschlager. Nach Tagesausflügen kochen in wechselnder Besetzung Frauen aus Erfweiler für die Teilnehmer. So ist für eine warme Mahlzeit am Tag gesorgt. Am Dienstag nach der anstrengenden Dorfrallye grillten Kurt und Rosemarie Petermann selbstgemachte Würste und Hamburger. Dass der Teilnehmerbeitrag erschwinglich blieb, war neben dem Zuschuss des Deutsch-Französischen Jugendwerks auch Spenden der beiden regionalen Banken zu verdanken.Petra Bartenschlager hofft auf eine Fortsetzung des Jugendlagers im nächsten Jahr. In Belmont sind die Verantwortlichen gerade dabei, entsprechende Möglichkeiten auszuloten.

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