Eisenberg Jede Menge zu tun

Wie bereits der Neujahrsempfang hatte auch die Zusammenkunft des Gemeinderates am Montag ihre Besonderheit: Es war die letzte Sitzung für Alfred Wöllner (SPD) als Ortschef. Nach 20-jähriger Amtszeit hatte der Bürgermeister nicht mehr kandidiert, so dass dem Gremium nach der Kommunalwahl ein neues Oberhaupt vorstehen wird. Nach der Konstituierung wird sich der Rat laut Wöllner vielen Aufgaben widmen müssen, die der Abschlussbericht zur Dorfmoderation enthält, den Planer Hans-Jürgen Wolf präsentierte.

Mit einer Power-Point-Präsentation resümierte Hans-Jürgen Wolf vom gleichnamigen Planungsbüro aus Kaiserslautern abschließend über die Dorfmoderation, bei der er die Gemeinde seit 2016 begleitete. Nach einer „verunglückten“ Auftaktveranstaltung mit wenigen Besuchern gab es zunächst drei Arbeitsgruppen, die über Infrastruktur und Tourismus, Soziales, Dorfgemeinschaft, Mobilität und Generationen sowie über das Ortsbild, Grün und Verkehr diskutierten. Zudem agierte ein Arbeitskreis für die Belange verschiedener Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen. Etliche Ortsbegehungen, mit Kindern und Erwachsenen, fanden statt, einen Zwischenbericht gab es 2017. Danach erfolgte die Zusammenlegung aller Arbeitskreise. „Sie haben eine sehr gute Ausgangssituation“, befand Städteplaner Wolf. „Es gibt eine gute Infrastruktur, schöne Natur, historische Wege und Gebäude sowie eine aktive Dorfgemeinschaft mit Vereinen.“ Das Ziel der nächsten Jahre, so seine Empfehlung, sollte vordringlich der Erhalt der guten Infrastruktur sein. Ebenso wichtig sei es, die Projekte für Kinder weiter zu verfolgen, bei denen es eine hohe Resonanz gegeben habe und Vorschläge auch im Rat vorgetragen wurden. Der Punkt „Barrierefreiheit“ sollte weiter vorangebracht werden. Dazu gebe es Kataloge für Nachrüstungen. Zudem könne es hilfreich sein, sich mit anderen Gemeinden zu vergleichen, eventuell auch Wettbewerbe mit anderen Orten zu veranstalten. Wolf riet dazu, die Dorferneuerung weiterzuführen und Anträge auf Förderungen zu stellen, die bis zu 80 beziehungsweise sogar 90 Prozent der Kosten betragen könnten. Osterheld: Dorfmoderation startete als „Flop“ Kritik an der anfänglichen Vorgehensweise der Dorfmoderation gab es von FWG-Sprecher Detlef Osterheld, der das Ganze gar einen „Flop“ nannte. „Die Dorfmoderation war bei den Bürgern gar nicht angekommen, die Auftaktveranstaltung nicht gut publiziert“, monierte er. Die geringe Beteiligung an den Arbeitskreisen lag nach seiner Ansicht in der mangelnden Information der Bürger. Beigeordneter Christopher Krill (SPD) hielt dagegen, dass nach der ersten Veranstaltung alle Infos stets im Amtsblatt veröffentlicht wurden und Interessierte jederzeit hätten einsteigen können. Andreas Brauer (SPD) hält die Ergebnisse der Dorfmoderation, die auch über Mund-Propaganda verbreitet worden seien, für eine wichtige Anregung und ein klares Feedback, gerade auch in Hinsicht auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Bürgermeister Wöllner sieht in Wolfs Abschlussbericht viele Aufgaben, die der neue Rat nach der Sommerpause angehen sollte. Der scheidende Ortschef gab bekannt, dass es für den Ausbau der Ringstraße einen Zuschuss von 40.000 Euro gab. Der Rat müsse sich im Juni mit dem Ausbau des Abschnitts Saarlandstraße, Ecke Eisenberger Straße bis hin zur Blumenstraße befassen. Dank für die gute Zusammenarbeit kam von Rosenthals Ortsvorsteher Detlef Osterheld (FWG), der wichtige Projekte durch die Unterstützung des Kerzenheimer Rats und Wöllner verwirklicht sieht, beispielsweise die Sanierung des Alten Friedhofs, den Bau der Trauerhalle und die Instandsetzung des Hirtenhauses. Wöllner findet es wichtig, dass der Ortsbeirat als zuständiges Organ für den vier Kilometer entfernten Ortsteil stets eigene Interessen vertritt. Diese habe er versucht, zu berücksichtigen. Als vorbildlich hob Wöllner die freiwilligen Helfer hervor, die viel Eigenleistungen erbracht hätten, in Rosenthal wie auch in Kerzenheim, etwa bei der Sanierung der Mehrzweckhalle oder bei der Einrichtung des Kerwegartens.

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