Lokalsport Südpfalz Interview: „Da wächst kein Gras mehr“

Wehe, wenn sie den Täter in die Finger kriegen. Der Verein spricht von einem Schaden im mittleren vierstelligen Bereich.
Wehe, wenn sie den Täter in die Finger kriegen. Der Verein spricht von einem Schaden im mittleren vierstelligen Bereich.

In den vergangenen Tagen wurde der vordere Rasenplatz des FC Berg massiv beschädigt. Jemand nutzte den Platz als Autobahn. Roland Weil, der Vorsitzende des Vereins, ist empört.

Herr Weil, wie haben Sie den Schaden entdeckt?
Am vergangenen Samstag entdeckte ein Vereinsmitglied bei einem Spaziergang die Schäden. Er hat mich dann sofort informiert. Ich vermute, dass das Vergehen am vergangenen Donnerstag oder Freitag passiert ist.

Was wurde genau beschädigt?
Die Täter sind auf dem Platz sogenannte „Achter“ gefahren. Bereits unter Flutlicht konnte man die massiven Schäden sehen. Die Rasenoberfläche wurde regelrecht herausgefräst, da wächst definitiv kein Gras mehr. Die Vorgehensweise war ähnlich wie in Steinfeld. Doch wegen der Breite zwischen den Reifen von ungefähr 1,90 Meter dürfte es kein Quad gewesen sein.

Wie hoch sind die Schäden?
Nach ersten vorsichtigen Schätzungen gehen wir von einem Schaden im mittleren vierstelligen Bereich aus. Die komplette Sanierung des Platzes im vergangenen Jahr mit Einbau einer automatischen Beregnungsanlage hat uns trotz hoher Eigenleistung 12.000 Euro gekostet. Ich kann nur hoffen, dass die Beregner ganz geblieben sind.

Was löst dieser Vandalismus in Ihnen aus?
Entschuldigen Sie die Wortwahl, aber das können nur Vollidioten gewesen sein. Ich denke vor allem an die vielen helfenden Hände im Verein. Sie haben in zahlreichen Arbeitseinsätzen über viele Monate ehrenamtlich den Platz total runderneuert, eingeebnet und frisch eingesät. Bei ihnen herrscht natürlich Wut, Enttäuschung und Entsetzen. Ich weiß nicht, was passieren würde, wenn einem der Helfer ein Täter in die Hände fallen würde.

Wie gehen Sie dagegen vor?
Ich habe am Sonntag bei der Polizeiinspektion Wörth Strafanzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Zudem sind wir immer noch mitten in der Befragung der Nachbarn, ob jemand was gesehen hat. Zudem überlegen wir, zur Absicherung des Platzes weitere Barrieren zu schaffen. Doch das gestaltet sich bei so einer großen Fläche nicht ganz einfach.

War der FC Berg schon öfter Ziel von Zerstörungen?
Ja, leider. Im vergangenen Jahr wurde das große Transparent zur 1200-Jahr-Feier des Orts mit Farbe vollgeschmiert. Bei unserer Tennisabteilung kam es schon zu mehreren versuchten Einbrüchen. Da entstand jeweils hoher Sachschaden. Die Umzäunung am hinteren, neueren Sportplatz wurde mehrfach beschädigt.

Roland Weil
Roland Weil
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