Rheinpfalz Interview: Auf „flachem“ Land Jugend etwas bieten

Nussbach. Am Samstag, 5. Juli „steigt“ von 18 bis 22 Uhr im Haus Wildanger die zweite Teenparty für Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren. Unser Mitarbeiter Markus Henz sprach mit den beiden Organisatoren, Helga Grüne, die als Lehrerin an der Berufsbildenden Schule 1 in Kaiserslautern unterrichtet und im Gemeinderat Nußbach mitwirkt, sowie Daniel Hübner, dem Jugendsozialarbeiter der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein.

Was war im Oktober vergangenen Jahres die Motivation, ein derartiges Projekt auf die Beine zu stellen?

Die Erfahrung, dass es für diese spezielle Zielgruppe außerhalb der Ferien keine Angebote gibt. Und wenn, dann zentralisiert in Lauterecken, Wolfstein oder Rockenhausen, aber nicht auf dem „flachen“ Land. Die eigentliche Initiative ging allerdings nicht von uns, sondern von den Eltern aus. Und da wir in Nußbach über geeignete Räumlichkeiten, die erforderliche Manpower und eine zentrale Lage im Nordpfälzer Bergland verfügen, haben wir es einfach mal probiert. Welches Fazit konnte nach der ersten Auflage gezogen werden? Obwohl wir ziemlich kurzfristig und vielleicht auch etwas blauäugig an die Sache herangingen, was den organisatorischen Aufwand betrifft, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Auf Anhieb fanden sich 50 Kinder und Jugendliche aus dem Donnersbergkreis, den Verbandsgemeinden Lauterecken und Rockenhausen bis hin nach Jettenbach ein. Ein ganz wichtiger Faktor für die Anziehungskraft war sicher der Fahrdienst, der auch jetzt im Juli wieder angeboten wird und vor allem den Eltern ein Gefühl der Sicherheit gibt. Was erwartet die Besucher? Es wird im kleineren Raum im Obergeschoss eine Disco-Party mit professioneller Anlage und DJ geben. Ebenso alkoholfreie Cocktails, Drinks und Snacks zum Selbstkostenpreis. Nebenan im großen Saal gibt es jede Menge Spiele und Kreativangebote wie Vier gewinnt, Cornhole, Leitertennis und vieles mehr. Bei allen Angeboten ist es möglich, kleine Preise zu gewinnen. Wie stemmen Sie die Organisation? Von Anfang an ist die Zielgruppe mit eingebunden. Allen voran natürlich die Jugendlichen aus dem Dorf selbst, die beispielsweise den Flyer zusammen mit einem professionellen Grafiker gestaltet haben. Aber auch beim Dekorieren der Räume und Vorbereiten helfen sie tatkräftig mit. Unterstützt werden wir von der Verbandsgemeinde finanziell, indem sie die Kosten für die Gema übernimmt, aber auch durch die Organisation und Durchführung des Fahrdienstes. Spiele leihen wir uns bei verschiedenen Jugendorganisationen. Die Musik-Anlage und handfeste Unterstützung in Form von Arbeitsleistungen erhalten wir aus dem Ort. Nur so können wir die Veranstaltung bei freiem Eintritt durchführen. Negative Begleiterscheinungen gab es im Oktober keine? Nein, ganz im Gegenteil. Vorsichtshalber hatten wir einen Außenposten bereitgestellt, um das Rauch- und Alkoholverbot zu überwachen. Der hatte aber nix zu tun und langweilte sich ganz fürchterlich. Im Juli werden wir darauf wohl verzichten können (beide lächeln vielsagend).

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