Kultur Südpfalz Inklusion in der Kunst findet große Resonanz

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Die Galerie Art Cru Berlin gehört zu den Newcomern auf der Kunstmesse „Art Karlsruhe“ in diesem Jahr. Galeristin Alexandra von Gersdorff-Bultmann ist froh, dass sie die Einladung der Projektkoordinatorin Julia Fehrenbach vom Spätjahr 2016 angenommen hat.

Denn nach den ersten beiden Messetagen erklärte sie: „Ich bin total begeistert von der Resonanz, die uns als Galerie und den vier von uns präsentierten Künstlern zuteil wurde. Wir hatten hier schon sehr viel Publikum, das genau weiß, was wir tun, die vertraut sind mit der von uns angebotenen „Outsider-Art!“ Auf den ersten Blick unterscheidet sich die im Jahr 2008 gegründete Galerie nicht von den benachbarten Ständen in Halle drei. Die Galerie Art Cru dürfte jedoch die einzige Galerie auf der ganzen Messe sein, die gemeinnützig arbeitet und einen besonderen Kreis von Künstlern vertritt. Es sind Menschen, die „Psychiatrie-Erfahrung haben oder geistige Behinderungen“ aufweisen, beschreibt die Galerie selbst den Künstlerkreis. Und weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass die besondere Wahrnehmung dieser Menschen sich in einzigartigen Kunstwerken von hoher Authentizität darstellt.“ Getragen wird die gemeinnützige Galerie, die von Alexandra von Gersdorff-Bultmann initiiert wurde, durch einen Trägerverein mit zahlreichen Unterstützern. In Karlsruhe sind Werke von drei deutschen und einem amerikanischen Künstler zu sehen. Es ist Michael Golz, der mit seinem Zyklus und Gesamt-Lebenswerk „Reise ins Athosland“ ein über den Grenzen hinaus bedeutender Vertreter der Outsider Art oder auch „L’Art Brut“geworden ist. Betty Feix lebt in Berlin und zeigt in ihrer farbenfrohen Malerei fantastische Traumlandreisen. Achim Maaz, leider schon verstorben, beeindruckt durch figürliche Zeichnungen und Malerei. Der vierte, Dan Millers, lebt und arbeitet in den USA. „Er ist im Bereich der Outsider Art ein Star in seiner Heimat“, schwärmt die Galeristin und ergänzt: „Schon 2008 hat das Museum of Modern Art in New York vier seiner Zeichnungen erworben!“ Gerne hätte die Galerie einige Künstler mit nach Karlsruhe genommen, dies sei aber oft nur mit einer ständigen persönlichen Begleitperson möglich. Gerade bei Autisten sei sonst die Kommunikation erschwert. Vor Ort, in Karlsruhe, stehen drei ehrenamtliche Mitarbeiter zum Gespräch mit Kunst-Interessierten bereit. Es sind die Galeristin selbst, Pressereferent Matthias Hofmann und Ralph Stabbert. Er arbeitet in einer anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung, in der auch Betty Feix beschäftigt ist. „Wir wollen ganz bewusst den Begriff der Inklusion auch in der Kunst leben“, so Alexandra von Gersdorff-Bultmann, „die Kunst, die wir zeigen, soll nicht auf einer Extra-Schiene laufen.“ Deshalb meinte sie abschließend: „Man muss die Organisatoren der Art Karlsruhe loben, dass sie neben unserer gemeinnützigen Galerie eine weitere Galerie für Outsider Art eingeladen haben!“ Es ist die Galerie Polysemie aus Marseille. Bei dieser sind vor allem die Gewehrs aus Fundstücken des Art-Brut-Künstlers André Robillard zu sehen. Info Beide Galerien habe ihre Boxen in der Halle 3, es sind die Stände K 15 und K 13. |bic

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